Kardinal Burke: Trumps Sieg ist Ausdruck einer Krise

11. November 2016 in Aktuelles


Römisch-amerikanischer Kardinal ist sicher, dass Trump die für Katholiken wichtigen Werte "versteht"


Rom (kath.net/KAP) Der römisch-amerikanische Kardinal Raymond Leo Burke wertet den Wahlsieg von Donald Trump als Symptom einer Krise. "Ich denke, das Ergebnis ist Ausdruck einer langen Krise, die das Land seit mehreren Jahren durchlebt", sagte der Kardinalpatron des weltweiten Malteserordens in einem Interview der italienischen Tageszeitung "Il Giornale" (Onlineausgabe Donnerstag). Er äußerte sich im Anschluss an eine Privataudienz bei Papst Franziskus im Vatikan.

Mit Blick auf islamistische Terrorakte zeigt er sich zudem überzeugt davon, dass in dem Ergebnis auch "eine Komponente der Angst mitschwingt". Er hoffe, Amerika könne mit dem neuen Präsidenten "wieder einen guten Weg finden". Burke sagte weiter, er sei sicher, dass Trump die für Katholiken wichtigen Werte "versteht". Dies gelte besonders für den Lebensschutz und die Religionsfreiheit. Er glaube nicht, dass der neue Präsident "die Einwandererfrage in einer von Hass geprägten Weise angehen werde", so Burke.

Burke gilt als einer der profiliertesten Gegner von Reformen in der katholischen Kirche. Während der Bischofssynode zur Familie im Oktober 2014 fiel er durch deutliche Stellungnahmen und provokante Formulierungen auf. Im November 2014 war der Kardinal vom Papst von seinem Posten als Leiter des obersten kirchlichen Gerichtshofes im Vatikan auf das repräsentative, aber kirchenpolitisch wenig einflussreiche Amt des Kardinalpatrons des Malteserordens versetzt worden. Das war von vielen Beobachtern als Strafversetzung interpretiert worden. Franziskus widersprach dieser Deutung.

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