23. Dezember 2016 in Deutschland
Evangelische Zeitung zitiert EKD-Friedensbeauftragten: Die kirchlichen Feiern sollten nicht mit der Maschinenpistole geschützt werden, denn das passt nicht zur Weihnachtsgeschichte, die wir mit den Worten predigen: Fürchtet euch nicht.
Berlin (kath.net) Nach dem Anschlag in Berlin stellen sich die Frage, ob die Kirchen an Weihnachten besser geschützt werden sollten. Die hannoversche Landeskirche empfahl ihren Kirchengemeinden, die ohnehin empfohlenen Sicherheitsmaßnahmen noch einmal besonders beachtet werden sollten, sagte Kirchensprecher Benjamin Simon-Hinkelmann, wie die Evangelische Zeitung berichtete. Darüber hinaus vertrauen wir auf die gute Zusammenarbeit mit den Sicherheitsbehörden und der Polizei vor Ort, wenn auch klar ist, dass es keine absolute Sicherheit geben kann, betonte Simon-Hinkelmann weiter. Den diesjährigen Weihnachtsgottesdiensten komme eine zentrale Bedeutung zu, denn jedes 'Fürchtet Euch nicht' setzt ein Zeichen gegen Angst, Hass und Gewalt und für ein friedliches Miteinander in unserer Gesellschaft. Die Evangelische Zeitung zitierte Renke Brahms, Friedensbeauftragter der EKD: Die kirchlichen Feiern sollten nicht mit der Maschinenpistole geschützt werden, denn das passt nicht zur Weihnachtsgeschichte, die wir mit den Worten predigen: Fürchtet euch nicht.
Der Sprecher des Erzbistums Freiburg betonte nach Angaben des SWR: Gerade in Zeiten der Verunsicherung und Trauer müssen unsere Kirchen offene Orte des Gebetes bleiben - an diesem Konzept halten wir fest. Und wir gehen davon aus, dass sich Christen nicht einschüchtern lassen - sonst hätten Terroristen schon eines ihrer Ziele erreicht. Doch könne es durchaus an größeren Kirchen Eingangskontrollen geben, Besucher sollten deshalb möglichst keine großen Taschen oder Rucksäcke mitbringen.
Der Sprecher der Diözese Rottenburg-Stuttgart betonte nach Darstellung der Esslinger Zeitung: Wenn uns die Polizei mit ihrer Kompetenz sagt, dass wir eine Kirche besonders schützen müssen, dann ist es außer Frage, dass wir das dankbar annehmen, doch warnte er gleichzeitig vor Hysterie. Er selbst gehe nicht mit einem mulmigen Gefühl in den Weihnachtsgottesdienst und er glaube auch nicht, dass Kirchgänger nun aus Angst zu Hause bleiben, denn dann müssten sich die Menschen auch überlegen: Gehe ich noch ins Kaufhaus oder ins Stadion?
Der Kölner und der Aachener Dom bleiben weiterhin geöffnet, das Personal sei aber geschult bzw. angewiesen, besonderes Augenmerk auf verdächtige Gegenstände wie Rucksäcke und Taschen zu haben.
In Paderborn sei beim Weihnachtsmarkt sowie im Bereich des Doms eine erhöhte Polizeipräsenz, erklärte das Paderborner Erzbistum nach Angaben des Kölner Domradios. Zu den Weihnachtsgottesdiensten werde die Domgilde als ehrenamtliche Aufsicht im Dom mit großem Personaleinsatz und erhöhter Sensibilität vor Ort sein, hieß es weiter.
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