Grüne wollen 'Sexualassistenz' für Pflegebedürftige

9. Jänner 2017 in Deutschland


Pflegepolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen denkt dabei an Zuschüsse der Kommunen – Die „Welt“: Dei diesem neuen Trend im Pflegebereich gebe es „große Qualitätsunterschiede“


Berlin (kath.net) „Eine Finanzierung für Sexualassistenz ist für mich vorstellbar“, vertrat Elisabeth Scharfenberg pflegepolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, gegenüber der „Welt am Sonntag“. „Die Kommune könnte über entsprechende Angebote vor Ort beraten und Zuschüsse gewähren.“

Die „Welt“ erläuterte dazu als Hintergrund, dass die „Sexualassistenz“ derzeit ein Trend im Pflegebereich sei. In den Niederlanden gebe „es bereits seit einigen Jahren die Möglichkeit, sich als Pflegebedürftiger die Dienste sogenannter Sexualassistentinnen – zertifizierter Prostituierter – bezahlen zu lassen“. Man müsse als Betroffener „per ärztlichem Attest nachweisen, sich nicht auf andere Weise befriedigen zu können und die Dienstleistung nicht selbst bezahlen zu können“. Immer mehr Prostituierte ließen sich die Zusatzbezeichnung geben und böten ihre Dienste an, beispielsweise in Pflegeheimen. „Das Spektrum reicht von zärtlichen Berührungen bis Geschlechtsverkehr.“ Doch gäbe „große Qualitätsunterschiede“, was den Umgang der Sexarbeiterinnen etwa mit Demenzkranken angeht“, so die „Welt“.

In Zeiten der gegenderten Sprache fällt allerdings auf, dass im Artikel der „Welt“ als Kunden rein sprachlich eher Männer angedacht sind, „Kundinnen“ jedenfalls nicht ausdrücklich erwähnt werden. Gleichzeitig werden aber für
die Anbieterinnen dieser „Dienstleistung“ mehrfach weibliche Bezeichnungen ohne das männliche Pendant benutzt: „Sexualassistentinnen“, „Sexarbeiterinnen“. Ob dieser sexistische Fauxpas auf die „Welt“ oder eher auf die ursprünglichen Äußerungen der Grünenpolitikerin zurückzuführen ist, blieb zunächst unbekannt.


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