Warum ein gemeinsames Reformationsgedenken?

18. Jänner 2017 in Kommentar


Dankbarkeit für die wiedergefundene Gemeinschaft im Glauben. Von Kurt Kardinal Koch


Vatikan (kath.net) Am 31. Oktober 2016 haben in der Lutherischen Kathedrale von Lund in Schweden Papst Franziskus und Bischof Younan, der Präsident des Lutherischen Weltbundes, und dessen Generalsekretär Junge das ökumenische Gebet im Rahmen des katholisch-lutherischen Reformationsgedenkens gemeinsam präsidiert. Dieses Ereignis ist weithin als verheissungsvolles ökumenisches Zeichen verstanden worden. Damit es nicht einfach ein Geschehen in der Vergangenheit bleibt, sondern auch für die Zukunft fruchtbar werden kann, muss es gerade im Jahre 2017, dem Jahr des Reformationsgedenkens, vertieft werden. Dies gilt zumal, da das Ereignis in Lund nicht nur dankbar wahrgenommen worden, sondern auch auf Kritik und Opposition gestossen ist. Während auf katholischer Seite eine Protestantisierung des Katholizismus befürchtet worden ist, ist auf protestantischer Seite von einem Verrat an der Reformation gesprochen worden. Es legt sich von daher nahe, die Frage zu vertiefen, warum das Reformationsgedenken gemeinsam begangen worden ist und heute gar nicht anders begangen werden kann.

Reformationsgedenken im ökumenischen Zeitalter

Der erste Grund besteht darin, dass es sich im Jahre 2017 um die erste Centenarfeier des Beginns der Reformation im ökumenischen Zeitalter handelt. Sie kann deshalb nicht mehr in derselben Weise begangen werden, wie sie bei früheren Jahrhundertfeiern üblich gewesen ist, die zumeist von konfessionalistischen und polemischen Tönen geprägt gewesen sind. Dies trifft vor allem auf das erste Reformationsgedenken im Jahre 1617 zu, als sich Europa auf einen schwerwiegenden Konflikt und sogar auf einen Glaubenskrieg hin bewegt hat. Damals stand die erste Centenarfeier der Reformation, die zugleich die Geburtsstunde des Reformationstages war, unter dem Vorzeichen einer antikatholischen Polemik und einer kämpferischen Rhetorik.

Auch die späteren Jahrhundertfeiern der Reformation waren sehr konfessionalistisch geprägt, wobei Martin Luther zumeist als Protagonist und Wegbereiter der jeweiligen Zeit in Anspruch genommen worden ist. Während Luther im Zeitalter der Aufklärung als Befreier vom finsteren Mittelalter und als Begründer der Neuzeit verherrlicht worden ist, ist er im Pietismus als das grosse religiöse Genie verehrt worden. Während der Reformationsfeier im Jahre 1917 ist Luther nicht nur als Schöpfer der deutschen Sprache, sondern überhaupt als Personifikation des wahren Deutschen, und zwar wiederum mit kriegerischen Konnotationen, gefeiert worden. Noch unmittelbar nach der europäischen Katastrophe des Ersten Weltkrieges konnte der evangelische Theologe Adolf von Harnack rundweg behaupten, die Moderne habe in Deutschland begonnen und von hier aus in die Welt ausgestrahlt: „Die Neuzeit hat mit der Reformation Luthers ihren Anfang genommen, und zwar am 31. Oktober 1517; die Hammerschläge an der Tür der Schlosskirche zu Wittenberg haben sie eingeleitet.“

Solche konfessionalistischen und polemischen Töne, die auf katholischer Seite die Ablehnung Luthers und seiner Reformation weiter verschärft haben, sind im ökumenischen Zeitalter nicht mehr möglich. In ihm gilt vielmehr die ökumenische Lebensregel, die in der gegenseitigen Anteilnahme am Leben der Anderen in der Freude und im Leiden besteht. In der Ökumenischen Bewegung ist zudem die Einsicht gereift, dass die Reformation nicht nur die evangelischen, sondern auch die katholischen Christen betrifft, und dass folglich das Reformationsgedenken heute nur in ökumenischer Gemeinschaft begangen werden kann. Es bietet sich als willkommene Einladung an beide Seiten an, miteinander ins Gespräch darüber zu kommen, was Katholiken von der Reformation lernen können und was evangelische Christen in der Katholischen Kirche heute als Bereicherung ihres Glaubens erfahren.

Erinnerung an Gemeinsamkeit anno 1517

Diese Gemeinschaft legt sich auch nahe, wenn das heutige Reformationsgedenken nicht von den früheren Reformationsjubiläen her, sondern in sich selbst betrachtet wird. Es bezieht sich dann auf das Jahr 1517 zurück, genauer auf den 31. Oktober, der als Beginn der Reformation in Deutschland gesehen wird, und zwar in Erinnerung an den so genannten Anschlag der Thesen über den Ablass an die Türe der Schlosskirche in Wittenberg durch Martin Luther. Diesbezüglich hat freilich bereits im Jahre 1962 der katholische Kirchenhistoriker Erwin Iserloh den so genannten Thesenanschlag Luthers als Legende beurteilt ; und seither nehmen viele Historiker an, dass der so genannte Thesenanschlag in der bisher überlieferten Weise gar nicht stattgefunden hat. In historischer Sicht ist davon auszugehen, dass Martin Luther seine Thesen an seinen Ortsbischof Hieronymus Schulz und an Erzbischof Albrecht gesandt hat. Zugleich hat er die Veröffentlichung seiner Thesen zum Ablass als Einladung zu einer gelehrten Disputation verstanden; und mit ihnen hat er, wie der evangelische Kirchenhistoriker Thomas Kaufmann urteilt, „dem Glaubwürdigkeitsverlust der von ihm geliebten Kirche“ begegnen und „die römische Papstkirche, die er liebte, retten“ wollen . Von daher ist die Veröffentlichung der Ablassthesen keineswegs als Beginn der Reformation im Sinne der mit ihr schliesslich zerbrochenen Einheit der Kirche zu verstehen; und auch die Ablassthesen selbst sind keineswegs als ein revolutionäres Dokument zu betrachten, sondern sie vertreten durchaus ein katholisches Anliegen und bewegen sich im Rahmen des auch in der damaligen katholischen Theologie Vertretbaren.

Auf dem Hintergrund dieser historischen Zusammenhänge erinnert das Reformationsgedenkjahr 2017 an das Jahr 1517 und damit an jene Zeit, in der es noch gar nicht zum Bruch zwischen dem Reformator Martin Luther und der Katholischen Kirche gekommen und die Einheit der Kirche noch nicht zerbrochen gewesen ist, Martin Luther vielmehr noch in der Gemeinschaft der Katholischen Kirche gelebt und gewirkt hat. Auch aus diesem Grund kann das Reformationsgedenken im Jahr 2017 gar nicht anders als in ökumenischer Gemeinschaft begangen werden.

Erneuerung und nicht Spaltung

In diesem grösseren Zusammenhang wird auch das eigentliche Anliegen Martin Luthers sichtbar. Er hat keineswegs den Bruch mit der Katholischen Kirche und die Gründung einer neuen Kirche gewollt, sondern er hat die Erneuerung der ganzen Christenheit im Geist des Evangeliums intendiert. Ihm ist es um eine durchgreifende Reform der Kirche und nicht um eine Reformation im Sinne der mit ihr zerbrochenen Einheit der Kirche gegangen. Dass die von Luther intendierte Kirchenreform in der damaligen Zeit nicht zur Erfüllung gelangen konnte, ist nicht unwesentlich von politischen Faktoren bedingt gewesen. Während nämlich die frühe reformatorische Bewegung eine innerkirchliche Erneuerungsbewegung dargestellt hat, ist demgegenüber das Entstehen eines evangelischen Kirchenwesens vor allem das Ergebnis von politischen Entscheidungen gewesen, wobei vor allem die Städte bereits in den zwanziger Jahren die Reformation eingeführt hatten.

Wenn die Erneuerung der ganzen Kirche das Ziel der Reformation Luthers gewesen ist, dann können die Spaltung der Kirche und das Entstehen eines besonderen evangelischen Kirchentums und die Abtrennung von evangelischen Sonderkirchen von der katholischen Kirche nicht als Gelingen der Reformation, sondern müssen als Ausdruck ihres vorläufigen Scheiterns oder zumindest als Notlösung beurteilt werden. Das wirkliche Gelingen der Reformation wird man demgegenüber erst in der Überwindung der ererbten Spaltungen der Christen und in der Wiederherstellung der im Geist des Evangeliums erneuerten einen Kirche wahrnehmen können. In dieser Sinnrichtung hat das Zweite Vatikanische Konzil, das das ökumenische Anliegen der Wiederherstellung der Einheit der Christen mit der Erneuerung der Katholischen Kirche unlösbar verbunden hat, einen wesentlichen Beitrag geleistet, so dass man auch in dieser Hinsicht urteilen kann, mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil habe Martin Luther auch „sein Konzil gefunden“, an das er zu seinen Lebzeiten appelliert hatte.

Das Reformationsgedenken im Jahre 2017, das an die Anfänge der Reformation erinnert, ist von daher als Einladung zu verstehen, auf das ursprüngliche Anliegen Martin Luthers zurück zu kommen und danach zu fragen, was dieses heute nach fünfhundert Jahren der Trennung für die evangelischen und katholischen Christen und für die Ökumene insgesamt bedeutet. Wird das Reformationsgedenken in dieser Weise gemeinsam begangen, kann man von ihm auch neue und mutige Impulse für den Prozess der ökumenischen Annäherung zwischen Katholiken und Protestanten erwarten.

Damit sind die wesentlichen Gründe genannt, dass das Reformationsgedenken heute nur in ökumenischer Gemeinschaft vollzogen werden kann. So verhält es sich zum ersten Mal in der Geschichte; und diese Chance sollte auf jeden Fall genützt werden für eine weitere Vertiefung der gegenseitigen Annäherung zwischen Lutheranern und Katholiken im Glauben und im Leben des Glaubens. In diesem Sinn hatte bereits Papst Benedikt XVI. betont, dass im Jahre 2017 Lutheraner und Katholiken die Möglichkeit haben werden, „weltweit ein gemeinsames ökumenisches Gedenken zu begehen, weltweit um die Grundfragen zu ringen“, dies freilich nicht in „Form einer triumphalistischen Feier, sondern in gemeinsamem Bekenntnis zum dreifaltigen Gott, in gemeinsamem Gehorsam gegen unseren Herrn und sein Wort“ . Ein solches gemeinsames Reformationsgedenken ist dann gewiss ein ökumenisch verheissungsvoller Schritt, wenn es von jenen drei Leitmotiven geprägt ist, die im Mittelpunkt des Dialogdokumentes stehen, das von der Lutherisch / Römisch-katholischen Kommission für die Einheit erarbeitet worden ist und den Titel trägt: „Vom Konflikt zur Gemeinschaft“.

Dankbarkeit für die wiedergefundene Gemeinschaft im Glauben

Das erste Stichwort heisst Dankbarkeit. Denn im Jahre 2017 erinnern wir nicht nur fünfhundert Jahre Reformation, sondern auch fünfzig Jahre intensiven Dialog zwischen Katholiken und Lutheranern, in dem wir entdecken durften, wie viel uns gemeinsam ist. Der Dialog mit dem Lutherischen Weltbund war der erste, den die Katholische Kirche gleich nach dem Konzil begonnen hat und der sich als sehr fruchtbar erwiesen hat. Ein wichtiger Schritt auf dem Weg der gegenseitigen Versöhnung ist die am 31. Oktober 1999 in Augsburg unterzeichnete „Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre“ gewesen. Dass bei der wohl zentralsten Frage, die das theologische Kernanliegen Martin Luthers berührt und im 16. Jahrhundert zur Reformation und anschliessend zur Kirchenspaltung geführt hat, ein Konsens in den „Grundwahrheiten“ erzielt werden konnte, darf als ökumenischer Meilenstein gewürdigt werden.

Nach einer langen Geschichte der Trennung ist es möglich geworden, den früheren Konfessionalismus der Spaltungen im Glauben zu überwinden und wahrzunehmen, dass die auf die Reformation folgende Spaltung der abendländischen Christenheit nicht die gemeinsame Wurzel des christlichen Glaubens zerstören konnte. In diesem neuen Licht konnte auch in katholischer Sicht die Wittenberger Reformation im Blick auf ihre Anliegen gewürdigt und der Reformator Martin Luther differenzierter wahrgenommen werden. Das in der katholischen Tradition verfestigte polemische Bild Luthers, das zu seinen Lebzeiten vor allem von Johannes Cochläus geprägt und im vergangenen Jahrhundert von Heinrich Suso Denifle verschärft worden ist, konnte mit einer neuen Sicht überwunden werden, in der die Verwurzelung Luthers im katholischen Denken und damit gleichsam der „katholische Luther“ wieder entdeckt worden sind, ohne freilich die Schattenseiten, die es in seinem Leben und Wirken auch gegeben hat, zu verschweigen.

In diesem Zusammenhang konnte auch ein adäquateres Bild von der historischen Situation in der Reformationszeit und der Katholischen Kirche in ihr gewonnen werden. Auf der einen Seite ist deutlich geworden, dass das Mittelalter keineswegs so finster gewesen ist, wie es zu gerne und zu lange gezeichnet worden ist, dass vielmehr die Reform in der Kirche eines der grossen Themen im späten Mittelalter gewesen ist. Auf der anderen Seite ist ebenso bewusst geworden, dass Martin Luther selbst viel mehr im mittelalterlichen Denken verwurzelt gewesen ist, als man zugestanden hat. Dies gilt vor allem von seiner Verwurzelung in der monastischen Tradition des späteren Mittelalters, in der er bei Bernhard von Clairvaux die Theologie der Rechtfertigung durch Gnade und Glaube allein entdeckt hat.

Reinigung des geschichtlichen Gedächtnisses und Busse

Das zweite Stichwort heisst Schuldbekenntnis und Busse. Die Reformation ist zwar als Vorgang der Reform in der Kirche durch die Betonung der Zentralität des Wortes Gottes in der christlichen Existenz und im Leben der Kirche und durch die Konzentration auf die Person Jesus Christus als das lebendige Wort zu verstehen. Die Reformation hat damals aber nicht zur Erneuerung der ganzen Kirche geführt. Weil die Reform der Kirche nicht gelang, ist es zur Reformation im Sinne der schliesslich zerbrochenen Einheit der Kirche und zur Kirchenspaltung gekommen. Zusammen mit der Spaltung haben im 16. und 17. Jahrhundert Konfessionskriege stattgefunden, in denen sich Christen bis aufs Blut bekämpft haben, vor allem der Dreissigjährige Krieg, der das damalige Europa in ein rotes Meer von Blut verwandelt hat.

Angesichts dieser tragischen Geschichte, in der der eine Leib Christi verwundet worden ist und Christen im Namen der Religion Gewalt gegeneinander ausgeübt haben, haben Katholiken und Protestanten allen Grund, Klage zu erheben und Busse zu tun für die Missverständnisse, Böswilligkeiten und Verletzungen, die sie sich einander in den vergangenen fünfhundert Jahren angetan haben. Einen ersten Schritt in diese Richtung hat Papst Hadrian VI. versucht, der in seiner Botschaft an den Reichstag in Nürnberg im Jahre 1522 die Fehler und Sünden der Autoritäten der Katholischen Kirche beklagt und mit diesem Schuldbekenntnis zur Erneuerung der Kirche und zur Verhinderung der Kirchenspaltung hat beitragen wollen. Und in seiner Nachfolge haben die Päpste nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil immer wieder um Vergebung für das gebeten, was Katholiken Mitgliedern anderer Kirchen angetan haben.

Ein öffentlicher gemeinsamer Bussakt muss deshalb ein wichtiger Bestandteil eines ehrlichen Reformationsgedenkens sein. Und mit ihm einher gehen muss jene Reinigung des geschichtlichen Gedächtnisses, die Papst Franziskus mit den Worten anmahnt: „Wir können Geschehenes nicht auslöschen, aber wir wollen nicht zulassen, dass die Last vergangener Schuld weiter unsere Beziehungen vergiftet. Die Barmherzigkeit Gottes wird unsere Beziehungen erneuern.“ Barmherzigkeit und Versöhnung müssen folglich wichtige Leitperspektiven auf dem künftigen ökumenischen Weg sein.

Hoffnungsvolle Wege in die Zukunft

Das dritte Stichwort heisst Hoffnung. Denn aus Busse angesichts der geschichtlichen Sünden gegen die Einheit und aus dankbarer Freude über die in der Zwischenzeit erreichte Gemeinschaft folgt Zuversicht für die ökumenische Zukunft. Die Hoffnung, ein gemeinsames Reformationsgedenken würde die ersehnte Einheit bringen, ist zwar unrealistisch. Es wäre aber viel erreicht, wenn es weitere Schritte auf eine verbindliche Kirchengemeinschaft hin ermöglichen könnte. Sie muss auf jeden Fall das Ziel allen ökumenischen Bemühens sein und deshalb auch und gerade vom Reformationsgedenken anvisiert werden. Denn nach fünfhundert Jahren der Trennung und eines langen Gegeneinander und Nebeneinander müssen wir auf ein verbindliches Miteinander zugehen und es bereits heute verwirklichen.

Dies gilt zumal für den Weg auf das Jahr 2030 hin, in dem wir den fünfhundertsten Gedenktag des Reichstags zu Augsburg und der damals verkündeten Confessio Augustana begehen werden. Mit dieser Bekenntnisschrift wollten die Reformatoren bezeugen, dass sie in Übereinstimmung mit dem Glauben der Katholischen Kirche stehen. Dieses Bekenntnis repräsentiert deshalb das entschiedene Bemühen, die gefährdete Einheit der Kirche in der damaligen Situation zu retten. Es kann deshalb in seiner ökumenischen Bedeutsamkeit gar nicht überschätzt werden. Und da die Confessio Augustana wesentlich dem Bemühen des grossen Reformators Philipp Melanchthon zu verdanken ist, würde diese Gestalt beim Reformationsgedenken und bei der weiteren Suche nach der Einheit mehr Aufmerksamkeit und Wertschätzung verdienen. Selbst in dem Augenblick, als er zusehen musste, dass seine Bemühungen beim Augsburger Reichstag scheiterten und die Einheit nicht mehr zu halten war, hat er bis an die Grenzen des Menschenmöglichen an der Einheit der Kirche festgehalten, und zwar in der Überzeugung, dass die Erneuerung der Kirche und das Festhalten an ihrer Einheit unlösbar zusammengehören.

Melanchthon hat sich so als grosser „Ökumeniker seiner Zeit“ erwiesen , der uns auch heute bei einem gemeinsamen Reformationsgedenken den Weg weisen kann. Ein solches wird nur dann eine ökumenische Chance sein, wenn das Jahr 2017 nicht der Abschluss, sondern der Neubeginn des ökumenischen Ringens um die volle Kirchengemeinschaft zwischen Lutheranern und Katholiken sein wird, und zwar mit jenem symphonischen Dreiklang von Dankbarkeit, Busse und Hoffnung, der durch Papst Franziskus und den Präsidenten und Generalsekretär des Lutherischen Weltbundes an der ökumenischen Feier am 31. Oktober im schwedischen Lund verheissungsvoll vernehmbar gemacht worden ist.

Dieser Text wurde in der italienischen Ausgabe des "Osservatore Romano" veröffentlicht, der Übersetzung liegt dieser deutschsprachige Text des Kardinals zugrunde. kath.net dankt Kardinal Koch, Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, für die freundliche Erlaubnis, seine Ausführungen in voller Länge veröffentlichen zu dürfen.

Archivfoto Kardinal Koch


Foto Kardinal Koch (c) kath.net/Petra Lorleberg


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