Papst: Luther wollte Kirche nicht spalten, sondern erneuern

19. Jänner 2017 in Chronik


Franziskus an ökumenische Delegation aus Finnland: Weitere Annäherung auf Weg zu immer größerer und sichtbarer Einheit ist möglich


Vatikanstadt (kath.net/KAP) Papst Franziskus hat Katholiken und Lutheraner zu einer intensiveren Zusammenarbeit und zur Vertiefung des Dialogs aufgerufen. Dieser bleibe "wesentlich für die Versöhnung" und müsse "mit unaufhörlichem Einsatz" fortgeführt werden, sagte er am Donnerstag vor einer ökumenischen Delegation aus Finnland. Franziskus betonte zudem, dass der Reformator Martin Luther keine Spaltung der Kirche, sondern deren Erneuerung gewollt habe. Bei bestehenden Unterschieden in Lehre und Praxis könnten durch das Wirken des Heiligen Geistes weitere Übereinstimmungen erreicht werden. Eine weitere Annäherung auf dem Weg zu "immer größerer und sichtbarer Einheit" sei möglich, ermutigte Franziskus.

Der Papst würdigte zudem erneut das ökumenische Gebet im schwedischen Lund, an dem er im Oktober mit Spitzenvertretern des Lutherischen Weltbundes teilgenommen hatte. Dieser Auftakt des gemeinsamen Reformationsgedenkens sei eine "bedeutende Etappe" gewesen. Die dort unterzeichnete Gemeinsame Erklärung habe besondere Bedeutung sowohl auf menschlicher als auch auf theologisch-spritueller Ebene.

Anlass der Begegnung der finnischen Ökumene-Delgation mit dem Papst war das Fest des finnischen Missionars und Märtyrers Henrik (Bischof Heinrich von Uppsala, gestorben 1155/56). Seit mehr als 30 Jahren pilgert zu diesem Tag eine ökumenische Delegation der lutherischen Kirche Finnlands nach Rom; zu ihr gehören stets auch Vertreter von Katholiken und Orthodoxie.

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