21. Jänner 2017 in Weltkirche
Drei Bibeln kamen bei der Vereidigung des US-Präsidenten und Vize zum Einsatz Journalist Klempnauer: US-Regierende haben sich in Weltöffentlichkeit zu ihrem Erlöser Jesus Christus bekannt - VIDEOS - Von Petra Lorleberg
Washington D.C. (kath.net/pl) Den guten Willen haben Präsident Trump und Vizepräsident Pence heute bei der Vereidigung gezeigt: Der US-Präsident hat auf zwei übereinander liegenden Bibeln einer Familienbibel und der Bibel des früheren US-Präsidenten Abraham Lincoln den Eid geschworen. Und sein Vizepräsident hat seine Hand auf die Bibel des ehemaligen US-Präsidenten Ronald Reagan gelegt. So kommentiert der Theologe, Journalist, TV-Moderator und Buchautor Günther Klempnauer auf Facebook ein Detail der Vereidigung des neuen US-Präsidenten Donald Trump am Freitag. Sechs Geistliche, erinnerte Klempnauer weiter, haben für die beiden gebetet. Nun müssten allerdings auch Taten folgen. Unbestritten sei jedenfalls, so der Theologe weiter, dass die US-Regierenden sich nicht gescheut haben, in aller Weltöffentlichkeit sich zu ihrem Schöpfer und Erlöser Jesus Christus zu bekennen. Ein solches demonstrative Ritual wird man im sogenannten christlichen Abendland bei führenden Politikern leider vergeblich suchen. Ich bin kein Fan von Trump, aber Gott kann auf krummen Linien gerade schreiben. Das Statement Klempnauers wurde auf Facebook kontrovers diskutiert.
Bei Trumps Bibel handelt es sich um die Ausgabe, die ihm seine Mutter 1955 zu einem Abschluss der Sonntagsschule geschenkt hatte. Seine Mutter hatte ihm auch eine Widmung hineingeschrieben. Mary Anne MacLeod, einer in Schottland geborenen protestantischen Christin, war im August 2000 gestorben. Trump erläuterte in einem Interview mit CBN, dass ihm diese Bibel wichtig sei und er viel in ihr lese.
Die zweite bei Trumps Amtseinführung benutzte Bibel ist die Lincoln-Bibel, wegen ihres Alters und des regnerischen Wetters wurde sie in einem Schutzkarton präsentiert. Auch diese Bibel hat ihre eigene Geschichte. Aufgrund von Attentatsdrohungen wurde Lincoln 1861 nachts und in großer Eile vereidigt. Seine eigene Bibel war im aktuellen Wirrwarr gerade nicht greifbar, so nahm man eine, die man zufällig zur Hand hatte und die nicht einmal eine auffällig feierliche Ausgabe war. Immerhin hat das Exemplar Goldschnitt, ist in Samt gebunden und mit einem Verschluss versehen. Bei der Lincoln-Bibel handelt es sich um eine King-James-Bibel und damit um eine völlig bewährte englischsprachige Bibelausgabe. Die King-James-Bibel wurde erstmals 1611 in der Anglikanischen Kirche herausgegeben, seither wurde sie gelegentlich überarbeitet, ist aber die einflussreichste Bibelausgabe für den gesamten englischen Sprachraum und in ihrer Wichtigkeit durchaus der Wichtigkeit der Lutherbibel für den deutschen Sprachraum vergleichbar. Nach Lincoln hatte erstmals Barack Obama, Trumps unmittelbarer Amtsvorgänger, bei seinem Amtseid 2009 diese Bibel wieder benutzt.
Vizepräsident Mike Pence legte während seines Amtseides die Hand auf die Bibel von Präsident Ronald Reagan. Der 2004 verstorbene 40. US-Präsident war von 1981 bis 1989 im Amt gewesen. Diese Bibel kam nun zum ersten Mal nach Reagan wieder zum Einsatz.
US-Präsidenten sind nicht dazu verpflichtet, zur Ablegung ihres Amtseides eine Bibel zu benutzen. Falls sie eine Bibel benutzen, treffen sie selbst die Wahl über das oder die Exemplare. Trumps Vorgänger Barack Obama legte bei seiner zweiten Einschwörung die Hand auf die Bibel des US-Menschenrechtlers Martin Luther King. Der erste katholische US-Präsident der Geschichte, John F. Kennedy (1963 im Amt erschossen), hatte für seinen Amtseid im Jahr 20. Januar 1961 eine typische katholische Bibelausgabe gewählt, die Douay Bible.
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Trump stellt seine Bibel vor - Diese von seiner Mutter geschenkte Bibel benutzte er bei der Ablegung des Amtseides
US-Präsident Donald Trump legt seinen Amtseid ab mit der Hand auf zwei Bibeln
US-Vizepräsident Mike Pence legt seinen Amtseid ab mit der Hand auf der Bibel von Ronald Reagan
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