Schriftsteller Mosebach unterstützt ‚dubia’ der vier Kardinäle

27. Jänner 2017 in Chronik


Wenn Papst Franziskus die ‚dubia’ weiterhin ignoriert, schwächt er damit seine eigene Autorität. Das höchste Lehramt der Kirche sei nicht in der Lage, sich klar auszudrücken und Zweifel auszuräumen, sagt Mosebach.


Frankfurt/Vatikan (kath.net/LSN/jg)
Katholiken haben ein „moralisches Recht“ auf eine Antwort des Papstes auf die fünf „dubia“ der Kardinäle Burke, Caffarra, Brandmüller und Meisner. Das sagt der deutsche Schriftsteller Martin Mosebach im Interview mit LifeSiteNews.

Er sehe in den „dubia“, also den Zweifeln, eher einen Akt der Verzweiflung. Was sollten die Gläubigen tun, wenn die Hirten eine Klarstellung in einer wichtigen Frage verweigern, fragt Mosebach. Sie hätten ein Recht auf eine Antwort, wie immer diese auch ausfallen möge.

Viele Bischöfe in Deutschland, die Bischofskonferenzen von Kanada und den Philippinen würden keine Zweifel über die Interpretation des nachsynodalen Schreibens „Amoris laetitia“ haben, sagt Mosebach. Für sie gelte, dass die Beschränkungen für die Kommunionzulassung wiederverheirateter Geschiedener nun gefallen seien. Angesichts dieser weit verbreiteten Position seien die fünf „dubia“ ausgesprochen respektvoll und zahm formuliert, weil sie prinzipiell für verschiedene Interpretationen offen lassen, sagt der Schriftsteller.

Sollte Papst Franziskus die „dubia“ weiterhin ignorieren, würde er damit seine eigene Autorität schwächen. Das würde bedeuten, dass sich das höchste Lehramt der Kirche nicht klar ausdrücken könne und nicht in der Lage sei, Unklarheiten und Zweifel zu beseitigen. Dann würde es vielleicht deutlicher werden, dass kein Mensch und wäre er noch so genial, den Anforderungen des Papstamtes gerecht werden könne, wenn er sich nicht der Tradition unterwerfe, sagt Mosebach.

Amoris Laetitia - TEXT als PDF



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