1. März 2017 in Weltkirche
Koptische Christen auf Sinai-Halbinsel auf der Flucht Sogar die salafistische Al-Nur-Partei verurteilt die Morde an den Christen
Al Arish (kath.net/Fides) Die angekündigten Morde an koptischen Christen im Norden der Sinai-Halbinsel während der vergangenen Wochen hat zur Flucht von über 100 christlichen Familien aus der Provinzhauptstadt Al-Arish nach Ismailia rund 120 Kilometer östlich von Kairo geführt. Die Flucht der christlichen Familien begann, nachdem ein koptischer Klempner am vergangenen Donnerstag von Terroristen in seiner eigenen Wohnung ermordet worden war.
Seither äußerten sich auch verschiedene muslimische Institutionen zu dieser neuen Spirale der Gewalt gegen ägyptische Kopten. Das Haus der Fatwa (Dar al Ifta al Misryah) unter Leitung des ägyptischen Großmufti, das bei kontroversen Fragen Orientierungshilfe leistet, verurteilte die Mordserie und betont, dass die von dschihadistischen Gruppen gegen einheimische Christen geplante Kampagne vor allem die nationale Einheit untergraben soll. Auch der Sprecher der ultrakonservativen salafistischen Al-Nur-Partei verurteilt die gezielten Morde an Christen auf der Sinai-Halbinsel und erinnert daran, dass diese gegen die Lehre des Islam verstoßen. Über die Situation der vertriebenen Christen und die Dringlichkeit den Christen aus der Region Schutz vor neuen Übergriffen zu bieten, sprachen auch der koptisch-orthodoxe Patriarch Tawadros II. und der ägyptische Premierminister Sherif Ismail in einem Telefongespräch.
Im Norden der Sinai-Halbinsel kommt es seit Jahren zur Gewalt dschihadistischer Gruppen gegen, Soldaten, Polizisten und Zivilisten. Zu Beginn der Mordserie gegen Christen hatten so genannte Anhänger des Islamischen Staates (IS) eine Videobotschaft veröffentlicht, in der sie eine Kampagne der Gewalt gegen koptische Christen ankündigten. Das Video huldigt zudem dem jungen Selbstmordattentäter Abu Abdullah al-Masri der am vergangenen 11. Dezember in einer Kirche in Botrosiya insgesamt 29 Menschen tötete.
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