21. März 2017 in Österreich
Regionalvikar Weber in "Kronenzeitung"-Interview: Auch in nicht-akademische Gesellschaftsschichten vorstoßen - In Österreich hat das Opus Dei derzeit rund 400 Mitglieder
Feldkirch (kath.net/KAP) Robert Weber, neuer Regionalvikar des Opus Dei, will das Werk künftig in Österreich stärker auch in nicht-akademischen Gesellschaftsschichten verankern. Das hat er in einem Interview mit der "Kronenzeitung" (Vorarlberg-Ausgabe/Wochenende) angekündigt. Das Opus Dei versuche, Menschen zu helfen, "ihren Alltag ernst zu nehmen und zu heiligen". Das schließe auch ein, "die eigenen beruflichen Verpflichtungen ernst zu nehmen, als Mutter, als Fabrikarbeiter, als Akademiker". Anfangs sei es für das Werk sinnvoll gewesen, mit Akademikern zu starten, "dann aber in alle Gesellschaftsschichten vorzustoßen". Das sei auch die Realität anderer Länder, wo das Opus Dei stärker vertreten ist, betonte Weber. Nachsatz: "Ich hoffe, dass wir in Österreich bald soweit sind."
In Österreich hat das Opus Dei rund 400 Mitglieder, darunter 20 Priester. Die Tätigkeit begann im Jahr 1957 auf Wunsch von Kardinal Franz König, der an Escriva besonders dessen "Pionierarbeit" in der Neuentdeckung der Rolle der christlichen Laien schätzte. 1970 übertrug der damalige Wiener Erzbischof den Priestern des Opus Dei die seelsorgliche Betreuung der Wiener Peterskirche. Dem Regionalvikar für Österreich untersteht auch die pastorale Arbeit in Ungarn und Rumänien. In Wien, Niederösterreich, Linz, Graz, Salzburg, Innsbruck und Dornbirn sowie Budapest und Bukarest betreut das Opus Dei derzeit Bildungseinrichtungen für Berufstätige, Jugendliche und Familien.
Zur Bemerkung, dass man dem Opus Dei oft vorwerfe, nach mehr Einfluss in Kirche und Politik zu streben, meinte Weber, dass dies nicht der Realität entspreche. Die Mitglieder des Werks würden ihre Arbeit sehr ernst nehmen und versuchten, "ihre berufliche Realität zu heiligen". Dass sie dadurch auch manchmal in einflussreiche Positionen gelangen, sei nachvollziehbar. Dass aber gezielt versucht würde, "Opus Dei-Mitglieder in Machtpositionen zu steuern, ist nicht die Realität, die ich kenne - und ich bin immerhin der neue Regionalvikar". Sein großer Wunsch sei es, "Menschen zu Christus zu bringen. Das Opus Dei ist ein Weg dazu. Diesem Wunsch widme ich auch mein Leben", so Weber wörtlich.
Weber (40) ist erst seit wenigen Tagen neuer Regionalvikar. Der aus Vorarlberger gebürtige Jurist, Theologe und Priester und war zuletzt in Wien in der Jugend-, Studenten- und Lehrlingspastoral des Opus Dei tätig.
Mehr als 90.000 Mitglieder in 67 Ländern
Das Opus Dei wurde 1928 vom spanischen Priester Josefmaria Escriva - der 2002 heiliggesprochen wurde - gegründet und ist als Personalprälatur der katholischen Kirche in 67 Ländern tätig. Von derzeit 92.600 Mitgliedern sind 70 Prozent verheiratet, 30 Prozent leben als zölibatäre Laien, zwei Prozent sind Priester. Die weltweit aktive Seelsorgeeinrichtung "bietet durch geistliche Bildung einen Weg an, inmitten alltäglicher Aufgaben ein frohes Christsein in lebendiger und persönlicher Beziehung zu Gott zu leben", heißt es in der Eigenbeschreibung der Einrichtung.
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