30. Mai 2017 in Deutschland
Evangelischer Kirchentag genderte sogar altbewährtes Liedgut Aus Lobet den Herren wurde Lobet die Ewge - Korrespondentin der Frankfurter Allgemeinen kritisiert: Das ist Kulturfrevel.
Berlin (kath.net) Auf dem Deutschen Evangelischen Kirchentag musste in gerechter Sprache gesungen werden. Sogar Der Mond ist aufgegangen wurde durchgegendert: Dieses Liederbuch spinnt. Das stellte FAZ-Korrespondentin Heike Schmoll in ihrem Kommentar Ändergender gegen Gott bereits im Untertitel fest. Sie wartete mit einigen Textbeispielen auf, die vom Liederbuch als Alternativen in gerechter Sprache vorgestellt worden waren. Verantwortlich für die sprachlichen Missgriffe seien zwei Frauen, die der Hamburger Gruppe Lesben und Kirche (LuK) angehörten, schreibt Schmoll.
Nicht einmal vor Der Mond ist aufgegangen (Matthias Claudius) habe der Genderwahn haltgemacht. Immerhin bleiben dem Kirchentagsbesucher die Möndin oder Mondgöttin erspart. Doch werde das so legt euch denn, ihr Brüder umgeformt in so legt euch Schwestern, Brüder. Ebenso musste das konkrete und unsern kranken Nachbarn auch der Allerweltsformulierung und alle kranken Menschen auch weichen, hier diagnostiziert Schmoll: Dies atme den Geist des Gutmenschentums und wissse im Zweifel keinen Funken Mitgefühl zu wecken. Das ist Kulturfrevel in einem Liederheft, das sich im Vorwort auf das Singen als Kernanliegen der Reformation (Luther: Wer singt, betet doppelt) beruft und die Pflege des alten Liedguts hervorhebt.
Auch das Lobet den Herren habe nicht bleiben dürfen, so Schmoll, stattdessen sollte Lobet die Ewge gesungen werden. Dass damit der Reim alle, die ihn ehren hinfällig ist, kümmert die Gesinnungstäterinnen ebenso wenig wie ein holpriges Versmaß. Auch in der dritten Strophe sei unter Aufgabe des Reims statt O treuer Hüter O treue Hütrin im Text vorgegeben worden. Weitere Beispiele hätten sich leicht finden lassen, so sei im Lied Wer nur den lieben Gott lässt walten zwar immerhin der liebe Gott erhalten geblieben, doch weiter geht es grammatikalisch falsch mit der Allerhöchsten und so weiter. Und das in einer Auflage von 265 000 Exemplaren.
Diese sogenannte gerechte Sprache schließe die einen aus, um die anderen einzuschließen, kommentierte die FAZ-Korrespondentin, sie entmündige den Einzelnen.
Der Beitrag war zuerst unter dem Titel Genderwahn verunstaltet Liederbuch erschienen, der Titel wurde aber offenbar geändert. War der FAZ der Begriff Genderwahn möglicherweise zu direkt?
Link zum Kommentar in voller Länge: Evangelischer Kirchentag: Ändergender gegen Gott .
Foto: Symbolbild
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