Papst verschiebt Südsudan-Reise auf nächstes Jahr

30. Mai 2017 in Weltkirche


Vatikansprecher Burke: Franziskus hat wegen der Sicherheitslage in dem Krisenstaat sein Vorhaben nur für dieses Jahr, aber nicht als solches aufgegeben


Vatikanstadt (kath.net/KAP) Papst Franziskus hält am Plan eines Besuchs im Südsudan fest. Das bestätigte Vatikansprecher Greg Burke am Dienstag in Rom. Die Reise werde jedoch nicht mehr in diesem Jahr stattfinden, sagte er. Burke dementierte damit einen italienischen Zeitungsbericht, der Papst habe auf Anraten von Mitarbeitern wegen der Sicherheitslage in dem Krisenstaat sein Vorhaben nicht nur für dieses Jahr, sondern als solches aufgegeben.

Der katholische Erzbischof von Juba äußerte noch vergangene Woche die Einschätzung, Franziskus könne Mitte Oktober den Südsudan besuchen. Man arbeite daran, ihn und den anglikanischen Primas Erzbischof Justin Welby "am 15. Oktober nach Juba zu holen", sagte Erzbischof Paulino Lukudu Loro Patrick der italienischen Zeitung "La Stampa". In den kommenden Tagen würden Abgesandte des Vatikan im Land erwartet, um den Besuch vorzubereiten.

Der Erzbischof von Juba äußerte sich zuversichtlich, dass für den Zeitraum eines möglichen Besuches der beiden Kirchenführer eine Waffenruhe ausgehandelt werden könnte. Franziskus hatte im Februar beim Besuch der anglikanischen Allerheiligenkirche in Rom eine Südsudan-Reise mit Welby angekündigt. Einen offiziellen Termin nannte der Vatikan bislang nicht.

Der Südsudan erlangte 2011 staatliche Unabhängigkeit vom Sudan. Seit 2013 liefert sich Präsident Salva Kiir einen blutigen Machtkampf mit seinem Herausforderer Riek Machar. Rund drei Millionen Menschen wurden laut UN-Angaben bereits in die Flucht getrieben. Rund 50.000 Menschen starben in dem Konflikt.

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