12. Juni 2017 in Weltkirche
Horst schreibt in der Tagespost, dass die Kommunionzulassung für wiederverheiratete Geschiedene in Polen sehr anders gehandhabt werde als in Deutschland, dies sei eine ungewöhnliche Situation für die katholische Weltkirche.
Würzburg (kath.net) Zivil wiederverheiratete Katholiken, die etwa östlich der Lausitzer Neiße leben, könnten sich nur ein paar hundert Meter westlich des Grenzflusses zum Beispiel in Görlitz einen deutschen Pfarrer suchen können, der sie zum Sakramentenempfang führt. Während dagegen Wiederverheiratete, die westlich der Neiße zur Kommunion gehen dürfen, ein paar hundert Meter östlich der Neiße dasselbe in einer polnischen Kirche nicht mehr tun dürfen. Dies sei eine ungewöhnliche Situation für die katholische Weltkirche. Dies schreibt Guido Horst in seinem Kommentar in der Würzburger Tagespost. Die Deutsche Bischofskonferenz und nun auch die Polnische Bischofskonferenz hatten zuvor ihre Leitlinien zum Umgang mit zivilrechtlich wiederverheirateten katholischen Gläubigen erläutert. Horst weist darauf hin, dass deshalb manche von einem faktischen Schisma sprächen.
Die unterschiedliche Praxis der Eucharistiezulassung betreffe aber nicht nur Deutschland und Polen. Vielmehr teile auch die Mehrheit der afrikanischen Bischöfe die Einschätzung der polnischen Bischöfe. Andere Ortskirchen, etwa die deutsche, folgen dem Papst, der im postsynodalen Schreiben Amoris laetitia die Tür für Einzelfalllösungen tatsächlich geöffnet habe.
Seit diesem postsynodalen Schreiben spricht der Weltepiskopat nicht mehr mit einer Zunge, schließt Horst.
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