"Wir befinden uns mitten in der islamischen Inquisitions­zeit"

19. Juni 2017 in Chronik


Deutsch-libanesische Regisseur Imad Karim sieht im Westen die "Gefahr der Selbstabschaffung"


Wien (kath.net)
"Wir befinden uns mitten in der islamischen Inquisitions­zeit". Dies meint der deutsch-libanesische Regisseur Imad Karim in einem Interview mit dem "Kurier" über das Versagen der arabischen Gesellschaft und über den politischen Islam. Karim sieht die größte Schuld zur Situation im Nahen Osten auch bei den Arabern selbst. "Wir haben nie gelernt, uns von den alten, verkrusteten, religiösen Vorstellungen zu befreien. Die Fähigkeit der Selbstreflektion ist eine Mangelerscheinung in unseren Gesellschaften." Jede Einmischung des Westens mache es nur noch schlimmer. Imad Karim lebt seit 40 Jahren in Deutschland von Anfang. Er sehe dies als seine meine Heimat und möchte dies auch mit allen rechtsstaatlichen Mitteln verteidigen. Er widerspreche aber den Eliten, die ihm „Fremdenliebe“ auf Rezept verschreiben möchten. "Das sind dieselben Akteure, die mir ihren Humanitätsbegriff verordnen. Das ist die gleiche Elite, die mit Saudi-Arabien Waffengeschäfte in Milliardenhöhe macht, aber mir vorschreiben möchte, dass ich Millionen fremde Menschen mit ihrem archaischen, menschen-, frauen-, und homosexuellenverachtenden Weltbild als neue Nachbarn akzeptieren, und die von vielen von ihnen begangenen täglichen An- und Übergriffe tolerieren soll. Gibt es noch etwas Absurderes als das?", fragt der deutsch-libanesische Regisseur.

Kritisch sieht Karim auch die Begriffe „rechts“ oder „populistisch“. Diese entscheide derzeit nicht mehr der Duden, sondern eine Machtelite, die auch die Sprache vereinnahmt habe. "Und ja, ich bin für eine strikt kontrollierte Einwanderung nach dem australischen bzw. kanadischen Modell. Hält dieses Migrationschaos an, werden wir verlieren." Er kenne die Berichte des BKA und weiß, dass es viel mehr Übergriffe auf Frauen und viel mehr Gewalt jetzt gäbe. "Und Sie glauben doch nicht ernsthaft, dass Menschen aus Syrien und dem Irak, die seit Jahren nur mehr Chaos und Gewalt kennen und die es nur mit menschenverachtenden Fanatikern zu tun haben, nicht einen anderen Zugang zu Gewalt haben?" Der Regisseur spricht sich dann dafür aus, dass die Menschen wieder in ihre Heimatländer zurückgebracht werden und dass man die Grenzen wirklich schließen müsse, da heute 70 Millionen Menschen nach Europa möchten. "Wenn Sie den Nachrückern die gleichen Rechte verweigern, die Sie den bereits hier aufgenommenen 2,5 Millionen zugestanden haben, handeln Sie ungerecht. Oder wollen Sie die alle aufnehmen?", fragt er.
Er sehe im Westen die "Gefahr der Selbstabschaffung" und habe das Gefühl, dass die Deutschen ihre Großeltern noch einmal ausgraben möchten, um sie kollektiv für die Verbrechen im Zweiten Weltkrieg verurteilen zu können. "Diese Selbstgeißelungshaltung nützt weder der Mehrheitsgesellschaft, noch den Neuankömmlingen." Klar spricht sich Karim gegen die Auffassung auf, dass der Islam zur Euroap gehöre. "Aber Muslime, die sich zu unserer Verfassung bekennen, gehören zu Europa. Aber all jene, die von einem europäischen Islam sprechen, liegen falsch."

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Foto: (c) Wikipedia/Ekadus
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