Papst und DBK-Vorsitzender Marx trauern um Kardinal Meisner

5. Juli 2017 in Aktuelles


Franziskus in Kondolenzschreiben: "Aus tiefem Glauben und aufrichtiger Liebe zur Kirche heraus ist Kardinal Meisner für die Frohe Botschaft eingetreten"


Vatikanstadt-Bonn (kath.net/KAP) Papst Franziskus und der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Kardinal Reinhard Marx, haben am Mittwoch die Persönlichkeit und das Wirken des verstorbenen Kölner Alterzbischofs Joachim Meisner gewürdigt. "Aus einem tiefen Glauben und einer aufrichtigen Liebe zur Kirche heraus ist Kardinal Meisner für die Frohe Botschaft eingetreten. Christus der Herr lohne ihm seinen treuen und unerschrockenen Einsatz für das Wohl der Menschen in Ost und West und schenke ihm Anteil an der Gemeinschaft der Heiligen", schreibt Franziskus in seiner Kondolenz, die der Vatikan am Nachmittag veröffentlichte.

Kardinal Marx schrieb, mit dem früheren Kölner Erzbischof verliere die Kirche "einen gläubigen Katholiken, der bis zuletzt Position bezogen hat zu seinen Überzeugungen und der sein Wissen und seine Kompetenzen viele Jahre in die katholische Kirche einbrachte". Meisners Frömmigkeit und theologische Argumentation hätten ihn immer beeindruckt, so Marx. Der Verstorbene sei ein "mutiger Kämpfer" gewesen, der bereit gewesen sei, öffentlich anzuecken. Gerade die Erfahrungen in der früheren DDR hätten ihn zu einem unverzagten Kämpfer für den Glauben gemacht.

"Der Verstorbene hat aufopferungsvoll die katholische Kirche im geteilten Deutschland geprägt", erklärte Marx und verwies auf dessen Zeit als Erfurter Weihbischof, Berliner Bischof und Vorsitzender der Berliner Bischofskonferenz. Mit seinem Talent zur Sprache habe er viel bewirken können. "Dabei hielt er sich in der DDR immer auf Distanz zu den Mächtigen, weil ihm die Freiheit des Glaubens wichtiger war", so Marx.

Der DBK-Vorsitzende erinnerte auch an Meisner Wirken als Vorsitzender der DBK-Liturgiekommission sowie in der Unterkommission für Mittel- und Osteuropa der Bischofskonferenz sowie sein Engagement für das katholische Osteuropa-Hilfswerk Renovabis. "Unvergessen ist der Einsatz von Kardinal Meisner für den Weltjugendtag 2005 in Köln und für den Besuch von Papst Benedikt XVI.", so Marx. "Dieses Glaubensfest wirkt in der Kirche Deutschlands bis heute nach."

Online-Kondolenzbuch

Die Erzdiözese Köln hat ein Online-Kondolenzbuch für den verstorbenen Kardinal eingerichtet. Unter den ersten, die sich eingetragen haben, sind auch Bischöfe: "Vielen und herzlichen Dank für Ihre Wohltaten, lieber Kardinal Meisner und Vergelt`s Gott!", schreibt etwa der norwegische Bischof Berislav Grgic aus Tromsö.

Der Görlitzer Bischof Wolfgang Ipolt hält fest: "Unser kleines Bistum hat dem verstorbenen Kardinal viel zu verdanken. Er wusste sich zeitlebens als Schlesier besonders mit unserer Region verbunden."

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Foto Kardinal Meisner (c) Erzbistum Köln


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