30. Juli 2017 in Deutschland
Der Pfarrer der Evangelischen Stadtkirchengemeinde Wittenberg, Alexander Garth, beklagt, dass die Leitung der evangelischen Kirche sich immer mehr der gerade opportunen Meinung anschließe.
Wittenberg (kath.net)
Die Frommen verlieren in Deutschland ihre Heimat in der evangelischen Kirche. Das beklagt der Pfarrer der Evangelischen Stadtkirchengemeinde Wittenberg, Alexander Garth wie idea berichtet. Anlass ist die Öffnung der staatlichen Ehe für gleichgeschlechtliche Partnerschaften. Für den Pfarrer sei es folgerichtig, dass der Staat die Ehe für alle beschließe, weil es dafür eine klare Mehrheit gebe. Dass aber die Leitung der EKD die Öffnung ausdrücklich begrüße, sei für den Protestantismus desaströs. Das Gremium hatte in einer Stellungnahme die Entscheidung dunterstützt. Garth kritisiert, dass aber die Frommen zumeist ein traditionelles Ehebild hätten.
Die Entscheidung der Kirchenspitze sei ein weiterer Schritt der Entfremdung der Kirchenleitungen von der frommen, zumeist konservativ eingestellten Kerngemeinde. Diese Mitglieder seien treue Gottesdienstbesucher. Sie trügen die kirchliche Arbeit vor Ort und müssten nun erleben, dass ihre Kirche immer weiter wegdriftet im Sog des linkskulturellen Mainstreams hin zur Beliebigkeit in theologischen und ethischen Fragen. Für Garth sei es einer der Hauptsünden der evangelischen Kirche, sich der gerade opportunen Meinung anzuschließen. Wer von den kirchlichen Spitzenkräften versteht überhaupt noch, was in frommen christlichen Gemütern vorgeht?
Sie könnten überhaupt nicht nachvollziehen, wie eine Kirche, die sich an Bibel, Bekenntnis und geistliche Traditionen binde, so vor der postmodernen Beliebigkeit einknicken könne: Hat hier eine kirchliche Obrigkeit den Kontakt zu den Gemeindegliedern verloren, die kindlich glauben, einfältig die Bibel lesen, ehrfurchtsvoll im Gottesdienst sitzen, sich uneigennützig für das Wohl der Gemeinde engagieren und das Evangelium mit den Mitmenschen teilen?
© 2017 www.kath.net