10. August 2017 in Weltkirche
In den 15 psychiatrischen Zentren des Ordens gibt es seit wenigen Monaten Euthanasie. Der Generalobere hat selbst eine vatikanische Untersuchung der Vorgänge eingeleitet.
Vatikan/Gent (kath.net/CNS/jg)
Der belgische Orden Broeder van Liefde (dt. Brüder der Liebe) hat bis Ende August Zeit, die Euthanasie in seinen psychiatrischen Zentren einzustellen. Dies verlangen die Glaubenskongregation und die Kongregation für die Institute des geweihten Lebens und der Gesellschaften des apostolischen Lebens.
Der Orden führt über eine Betriebsgesellschaft 15 psychiatrische Zentren in Belgien und gilt als der wichtigste Anbieter psychiatrischer Leistungen in Flandern. Im März dieses Jahres gab die Gesellschaft bekannt, die Euthanasiepolitik ihrer Einrichtungen an die gesetzliche Lage in Belgien anzupassen. Etwa ein Jahr zuvor war ein privates katholisches Altersheim zu einer Geldstrafe von etwa 5.600 Euro verurteilt worden, weil es einer 74-jährigen Frau, die an Lungenkrebs litt, die Euthanasie verweigert hat.
Mitglieder des Ordens, die im Vorstand der Betriebsgesellschaft sind, müssen einen Brief an den Generaloberen unterzeichnen, in dem sie sich vollinhaltlich zur kirchlichen Lehre bekennen, welche den Respekt und Schutz des Lebens von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod verlangt. Andernfalls drohen ihnen entsprechende kirchenrechtliche Sanktionen.
Bruder Rene Stockman, der Generalobere der Gemeinschaft, hat selbst um die Untersuchung der Einrichtungen durch die vatikanischen Kongregationen gebeten, nachdem die Betriebsgesellschaft abgelehnt hatte, eine formellen Aufforderung Stockmans zu befolgen, in welcher er ein Ende der Euthanasie verlangt hatte.
Papst Franziskus unterstütze die Forderungen der Kongregationen persönlich, sagte Stockman gegenüber Catholic News Service.
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