Vatikanist Tosatti: ‚Die Rückkehr der Berufungskrise’

16. August 2017 in Weltkirche


Seit fünf Jahren geht die Zahl der Priesterseminaristen insgesamt zurück. Berufungen gibt es vor allem dort, wo die Lehre der Kirche geschätzt und gelebt wird, schreibt Marco Tosatti.


Vatikan (kath.net/jg)
In den letzten fünf Jahren ist die Zahl der Seminaristen weltweit wieder gesunken. Dies geht aus einer Studie hervor, die das Statistikbüro des Heiligen Stuhls veröffentlicht hat.

Den größten Anstieg verzeichnete die Zahl der Seminaristen unter Johannes Paul II. Sie betrug im Jahr 1978 63.882. Bei seinem Tod im Jahr 2005 waren es 114.439. Unter Benedikt XVI. erreichte die Zahl im Jahr 2011 einen Höhepunkt mit 120.616 und ging von da an zurück.

Unter Papst Franziskus hat sich diese Entwicklung weder beschleunigt noch verlangsamt. 2015 gab es weltweit 116.843 Seminaristen.

Der Vatikanexperte Marco Tosatti hat diese Zahlen für das Magazin First Things analysiert. (Siehe Link am Ende des Artikels) Er kommt zu folgendem Ergebnis: Dort wo die überlieferte Lehre der Kirche geschätzt und beachtet wird, gibt es Berufungen. Je liberaler ein Bistum oder eine Gemeinschaft ist, desto weniger Priester- und Ordensberufungen gibt es dort.

Für diese sei es jedoch derzeit innerkirchlich nicht immer leicht, schreibt Tosatti. Er bringt einige Beispiele von relativ jungen Orden und Gemeinschaften, die in letzter Zeit Visitationen unterzogen worden sind und teilweise unter vatikanischer Aufsicht sind.


Link zum Artikel von Marco Tosatti (englisch):

firstthings.com



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