30. August 2017 in Aktuelles
Times: Christlich getaufte Fünfjährige sei bei muslimischer Pflegefamilie untergebracht, die die Landessprache nicht spricht, es habe seine christliche Halskette ablegen müssen - UPDATE: Richterin schickt Kind in Herkunftsfamilie zurück!
London (kath.net) Ein christliches, fünfjähriges Mädchen soll einem Bericht der britischen Times bei strenggläubigen muslimischen Pflegeeltern untergebracht worden sein. Die Betreuerinnen des muttersprachlich englisch aufgewachsenen Kindes sprächen nicht einmal die Landessprache, das Kind müsse nun arabisch lernen. Außerdem trügen die Betreuerinnen außerhalb des Hauses Niqab oder Burka. Das Mädchen sei dazu aufgefordert worden, seine christliche Halskette abzulegen. Es dürfe sein Lieblingsessen, Spaghetti carbonara, nicht mehr essen, weil es Schweinefleisch enthalte. Als es einmal wieder mit seiner leiblichen Mutter zusammen gewesen wäre, habe das Kind ihr erklärt, dass Weihnachten und Ostern dumm und europäischen Frauen dumme Alkoholiker seien. Das Kind sei verzweifelt, es bettle darum, nicht zu dieser Pflegefamilie zurückzumüssen, weil sie kein Englisch sprechen. Das Mädchen lebe seit sechs Monaten bei Pflegeeltern, es habe bereits einmal die Pflegefamilie wechseln müssen.
Der Veröffentlichung der Times ist in Großbritannien eine Welle der Empörung gefolgt. Inzwischen wurden Kommunalbehörden und Parlamentsabgeordnete zu dem Vorfall befragt, die Antworten sind bislang noch dünn. Eine offizielle Bestätigung gibt es bisher für diese Berichte der Times noch nicht.
UPDATE
Das zuständige Gericht hat entschieden, dass das Mädchen in seine Herkunftsfamilie zurückdarf. Dies berichtete die "Times". Die Entscheidung wurde von Richterin Khatun Sapnara gefällt, die selbst eine praktizierende Muslimin ist. Nach Angaben des "Catholic Herald" wird das Kind seiner Großmutter anvertraut, damit auch seinen Bedürftnissen bezüglich "Ethnie, Kultur und Religion" entsprochen werde.
Die zuständige Kommunalbehörte, London Borough of Tower Hamlets, hat nach Angaben der BBC betont, dass die arabischen Pflegefamilien durchaus Englisch sprechen konnten und dass man sich die ganze Zeit darum bemüht habe, leibliche Verwandte des Mädchens als Pflegestelle zu finden.
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