29. August 2017 in Aktuelles
Deutscher Islamismus-Experte im Kurier-Interview: Der Islam muss sich reformieren, und zu einer Religion wachsen, die nicht ausgrenzt, aber das wird nur passieren, wenn wir das aktiv einfordern und Druck aufbauen.
Wien (kath.net) Wir brauchen die muslimische Community dazu, die hier endlich Verantwortung übernehmen muss. Wir können uns nicht mehr mit Mahnwachen zufriedengeben, und dass wir uns gegenseitig nach jedem Anschlag umarmen. Das sieht zwar schön aus, kann aber keine Antwort sein. Der Islam muss sich reformieren, und zu einer Religion wachsen, die nicht ausgrenzt. Zu einer Religion, die Demokratie unterstützt, und die Teil unserer Gesellschaft ist. Das ist die Aufgabe der Community, der Theologen und der Moscheen. Aber das wird nur passieren, wenn wir das aktiv einfordern und Druck aufbauen. Dies vertrat der deutsche Islamismus-Experte Ahmad Mansour im Interview mit der Tageszeitung Kurier.
Er war den Volksparteien vor, dass sie in eine Wahl ohne genauen Plan zum Thema Integration und Terror gehen, dabei sei es doch genau dies, was die Menschen aktuell sehr beschäftige. Auch halte er es für unverzeihlich, dass man dieses Thema den Rechten und Rassisten überlässt. Die Volksparteien wollen derzeit Wahlen gewinnen und gleichzeitig sparen sie das Thema Integration aus. Auch reiche es zur Terrorbekämpfung nicht aus, nur auf den IS zu schimpfen, sondern wir müssen die Wegbereiter identifizieren und ihnen entschieden klarmachen, dass sie Mitschuld an der Entstehung und Verbreitung dieser Ideologie haben.
Mansour forderte, dass Islamisten und ihre Unterstützer nach jedem Anschlag mehr spüren müssen, dass Europa nicht mehr naiv reagiert. Man habe keine Angst, aber man lasse die Straßen und Feste von der Polizei sichern, man sei tolerant, aber nicht gegenüber den Intoleranten. Man schätze die Religionsfreiheit, aber schließe Moscheen mit Haßpredigten. Man unterstütze Reformbemühungen und kritisches Denken.
Link zum Kurier-Interview in voller Länge: Islamismus-Experte: "Der Terror hat natürlich mit dem Islam zu tun"
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