Homoehe im Lichte der Biologie

18. September 2017 in Interview


Professor Ulrich Kutschera: „Wie aus den vielen positiven Zuschriften hervorgeht, haben Bürger inzwischen Angst, öffentlich ihre Meinung zu sagen. Politisch nicht korrekte Aussagen sind leider unerwünscht.“ Interview von Dorian Urbanowicz


Warschau (kath.net) Interview des polnischen Wochenmagazins „Sieci“ mit Prof. Ulrich Kutschera. Der international tätige Evolutionsbiologe und Physiologe ist Professor am Institut für Biologie der Universität Kassel, außerdem Visiting Scientist in Stanford/Kalifornien.

Dorian Urbanowicz: Herr Prof. Kutschera, nachfolgend einige Fragen zu Ihrem kontroversen kath.net-Interview vom 5. Juli 2017 mit dem Titel „Ehe für alle: ‚Diese widersinnige Entscheidung überrascht mich nicht‘“ (kath.net hat berichtet) sowie Ihren Kommentar zu diesen Darlegungen, ebenfalls auf kath.net erschienen, unter der Überschrift „Ehe für alle und der Stiefvater-Effekt“ veröffentlicht worden sind (kath.net hat berichtet).

Was denken Sie über die Legalisierung der Homo-Ehe in Deutschland? Wer steckt dahinter und wer profitiert davon?

Kutschera: Die „Ehe vollziehen“ mit dem Resultat einer inneren Befruchtung (Sex-Akt) können nur Mann/Frau (Hetero)-Paare. Daher sind Begriffe wie „Homosex“ und „Homo-Ehe“, biologisch betrachtet, unsinnige Wortschöpfungen. Von einer Aufwertung eingetragener Mann-Mann- bzw. Frau-Frau-Partnerschaften in den Ehe-Stand halte ich nichts. Eine politisch einflussreiche Links/Grün/Rot-indoktrinierte Gender-Homo-Lobby steht vermutlich dahinter, die unsere „christlichen“ Parteien fest im Würgegriff haben.

In meinem Fachbuch „Das Gender-Paradoxon“ (2016) ( http://www.spektrum.de/rezension/buchkritik-zu-das-gender-paradoxon/1414502) habe ich die ideologischen Grundlagen dieser „Frau-gleich-Mann-Ideologie“, verborgen unter dem Begriff „Gender-Theorie“, dargelegt und wurde dafür in vielen Medien abgestraft. Profitieren wird ein gewisses radikal-feministisch orientiertes Klientel mit guten Verbindungen zu den Massenmedien.

Urbanowicz: Warum ist diese Entscheidung aus demografischer Sicht für Deutschland die falsche?

Kutschera: Reproduktionsbiologisch betrachtet ist es kontraproduktiv, Mann-Mann- bzw. Frau-Frau-Duos, die aufgrund ihrer invers ausgerichteten, zum Teil unabänderlich festgelegten erotischen Neigung nicht diskriminiert werden dürfen, in den Stand von „Ehepaaren“ mit entsprechenden steuerlichen Vorteilen, zu befördern. Gleichgeschlechtliche Erotik-Akte ohne das Potenzial zur Kinderproduktion, die man auch (wertfrei) als biologisch sinnloses Paarungs-Verhalten bezeichnen kann, sind nicht gleichzustellen mit Mann-Frau-Verbindungen. Diese können im Prinzip eine „fruchtbare Ehe“ führen und generieren dann auf natürliche Art und Weise die Rentenzahler der Zukunft (leibliche Kinder). Diese Nachkommen erhalten die Population (Bevölkerung) aufrecht.

Mit der faktischen Abwertung potenziell fruchtbarer Ehen, gemäß dem genderistischen Gleichstellungs-Glauben, wird die Geburtenrate vermutlich eher abfallen als ansteigen.

Normalfamilien mit Kindern tragen Verantwortung für die Zukunft und verdienen daher eine staatliche Sonderstellung, die hiermit entfällt.

Urbanowicz: Welche Reaktionen haben Sie nach dem Interview bei „kath.net“ erfahren? Wurde Ihnen gedroht? Gab es z. B. aggressive Leserbriefe, E-Mails, Kommentare, etc.?

Kutschera: Nachdem das kath.net-Interview online verfügbar war, folgten negative Berichte in der TV-Sendung Hessenschau sowie in einer lokalen Tageszeitung (HNA). Daraufhin setzte eine Flut an Zuschriften aus der deutschen Normalbevölkerung ein. Über 90 % davon waren positiv-zustimmend. Unter ca. 70 Mails bzw. Briefen habe ich nur zwei aggressiv-abwertende Hass-Kommentare ausfindig gemacht. Da diese, der Homo-Lobby angehörenden, Links/Grün/Roten Funktionäre aber unsere Medien hinter sich haben, setzte ab dem 17. Juli 2017 ein „Shitstorm“ gegen mich ein, angefangen von Spiegel online über zahlreiche ähnliche Leitmedien. Drohungen gab es in Form von Versuchen, mir meine Professur aberkennen zu wollen.

Urbanowicz: Wie hat Ihre Universität reagiert? Drohen Ihnen berufliche Konsequenzen? Wie haben die Medien reagiert?

Kutschera: Bekanntlich existieren an deutschen Hochschulen politisch geschulte Interessengruppen (z. B. der jeweilige Allgemeine Studierendenausschuss, AStA), die über Leitmedien wie Spiegel online, hinter dem Rücken des angeschwärzten Professors, ihre Schmutzkampagnen in die Öffentlichkeit tragen. So forderten am 19. Juli 2017 die Funktionäre dieser Studentenverbindung, ein „Dienstaufsichtsverfahren“ gegen mich einzuleiten. Das Präsidium der Universität Kassel hat sich mit mir bisher nicht persönlich auseinandergesetzt. In der Presse wurde allerdings eine rechtliche Prüfung meiner Aussagen angekündigt.

Da sämtliche Statements im kath.net-Interview (inkl. dem auch dort publizierten Kommentar) der aktuellen wissenschaftlichen Faktenlage entsprechen, habe ich meine Funktion als Biologie-Professor (= Bekenner) korrekt wahrgenommen. Ich habe nichts zurückzunehmen, ganz im Gegenteil: Ein vertieftes Studium der Fachliteratur zum Stiefvater-Effekt, der Wirkungen von Homo-Eltern auf die Psyche adoptierter Kinder usw. hat meine Thesen unterstützt. Auch der am 16. August 2017 in der FAZ veröffentlichte irreführende Artikel „Homo- oder Heteroeltern: Womit spielt das Kind?“ bzw. der analoge Beitrag in der Bild-Zeitung „Homo-Eltern sind genauso gut wie Hetero-Eltern“ (http://www.bild.de/lgbt/news/adoption/ob-homo-oder-hetero-eltern-ist-fuer-das-kind-egal-52875244.bild.html ) ändert daran nichts. Die dort vorgestellte US-Studie zeigt, dass sich Kinder, vorgeburtlich festgelegt, wie Jungen oder Mädchen entwickeln, unabhängig von der erotischen Ausrichtung der Erziehungsberechtigten – ein weiterer Beweis dafür, dass die Gender-Identität biologisch bestimmt ist. Ich kann mich somit auf die Wissenschafts- und Meinungsfreiheit berufen und gehe davon aus, dass es keine beruflichen Konsequenzen geben wird, obwohl man mich in der Öffentlichkeit diskreditiert und abgestraft hat. Wer in Deutschland hysterisch brüllt und pseudowissenschaftlichen Unsinn verbreitet, nach dem bekannten Politiker-Entrüstungs-Schauspiel, wird wahrgenommen, ja sogar hofiert. Mit soliden wissenschaftlichen Argumenten und Wahrheiten hat man da kaum Chancen auf Gehör.

Urbanowicz: Wieso ist eine freie, objektive und ideologiefreie Debatte ohne Hass oder Emotionen über Homosexualität in Deutschland nicht möglich bzw. ein Tabu-Thema?

Kutschera: Wie ich im kath.net-Interview „Meinungs-Unfreiheit und fehlende Debattenkultur“ (http://www.kath.net/news/59231) auf Grundlage meiner Erfahrungen als international tätiger Biowissenschaftler dargelegt habe, sind in Deutschland offene, wissenschaftlich fundierte Sach-Diskussionen zu Themen wie Homoerotik, Unterschiede Mann/Frau, Zuwanderung usw. kaum möglich.

Ein seit Jahren gewachsener gut vernetzter politischer Filz schreibt der Bevölkerung vor, was sie zu denken und akzeptieren hat.

Wie aus den vielen positiven Zuschriften hervorgeht, haben Bürger inzwischen Angst, öffentlich ihre Meinung zu sagen. Man ist froh darüber, dass es einige wenige Naturwissenschaftler, wie den „Bio-Bösewicht aus Kassel“ gibt.

Ich habe nichts anderes verbrochen, als auf die evolutionsbiologischen Grundlagen des Menschseins hinzuweisen, und pseudowissenschaftliche Ideologien, wie z. B. die Gender-Irrlehre, mit Sachargumenten zu kritisieren. Politisch nicht korrekte Aussagen sind leider unerwünscht.

Dieses Interview ist im polnischen Wochenmagazin Sieci erschienen, Ausgabe 36/2017, in der Woche 04. bis 10.09.2017, Seiten 108 – 109.

YouTube-Videos: Sex & Gener – Verbotene Diskussionen
Gender-Paradoxon Live 1: Sexualität und Geschlechtlichkeit:
https://www.youtube.com/watch?v=l1kso6dUwbE

Gender-Paradoxon Live 2: Affenmann und Menschenfrau
https://www.youtube.com/watch?v=qvaDhpuIBTY

kath.net-Buchtipp
Das Gender-Paradoxon
Mann und Frau als evolvierte Menschentypen
Von Ulrich Kutschera
Taschenbuch, 440 Seiten
2016 Lit Verlag
ISBN 978-3-643-13297-0
Preis 25.60 EUR (Österreich)

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Regionalfernsehen TV38: Prof. Ultrich Kutschera: Sex & Gender - Verbotene Diskussion - Teil 1: Sexualität und Geschlechtlichkeit


Teil 2: Affenmann und Menschenfrau


Foto: Prof. Kutschera (c) Ulrich Kutschera


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