27. September 2017 in Chronik
Zu den beanstandeten Inhalten gehören Ultraschallbilder von Ungeborenen, Links zu Protesten gegen die öffentliche Förderung von Planned Parenthood und zu Videos, die über die Gewinnung von Organen und Gewebe bei Abtreibungen berichten.
San Francisco (kath.net/jg)
Der Kurznachrichtendienst Twitter blockiert Werbung der Lebensschutzgruppe Live Action. Das Unternehmen verstoße damit gegen seine eigenen Richtlinien, in denen es sich als Plattform für ungefilterte Debatten bezeichne, kritisiert Live Action laut einem Bericht der Washington Post.
Live Action ist unter anderem mit verdeckt aufgenommenen Videos bekannt geworden, die Gespräche mit Mitarbeitern von Planned Parenthood über die Gewinnung und Abgabe von Organen und Gewebe von Föten zeigen. kath.net hat hier berichtet: Abtreibungsärztin spricht über Gewinnung von Organen
In einem Brief an Twitter beanstanden die Anwälte von Live Action, dass das Unternehmen Inserate blockiere, die Ultraschallbilder von Föten zeigen, auf verdeckt gedrehte Videos verlinken und sich zu Protesten gegen öffentliche Subventionen für Planned Parenthood aufrufen.
Die Auseinandersetzung betreffe nicht nur einen Aspekt bei einem Inserat. Es gehe um die gesamte Botschaft der Organisation, sagte Lila Rose, die Vorsitzende von Live Action.
Twitter habe Live Action vor die Alternative gestellt, entweder sensible Inhalte von seiner Internetseite und seinen Twitternachrichten zu löschen oder das Twitterkonto mit einer anderen Homepage ohne die angegebenen Inhalte zu verbinden. Die Washington Post konnte bestätigen, dass es sich dabei um die verdeckt gedrehten Videos, Aufnahmen von Abtreibungen, einer Petition gegen öffentliche Gelder für Planned Parenthood und Ultraschallbilder ungeborener Kinder handelt.
Eine Sprecherin von Twitter betonte, die Entscheidung habe nichts mit der politischen Ausrichtung von Live Action zu tun. Das Unternehmen habe eindeutige, transparente Regeln, die für alle gelten würden. Zum Fall von Live Action wollte sie keine konkrete Stellungnahme abgeben, erwähnte aber, dass konservative Gruppen keineswegs von Werbeinseraten auf Twitter ausgeschlossen seien. Darunter sei auch die Lebensschutzgruppe Susan B. Anthony List.
Im Frühling dieses Jahres sind allerdings einige Inserate von Susan B. Anthony List von Twitter abgelehnt worden. Auf einem davon war ein Bild von Mutter Teresa zu sehen, die mit dem Satz zitiert wurde: Abtreibung ist frauenfeindlich. Mittlerweile habe man mit Twitter einen unruhigen Frieden geschlossen, sagte eine Sprecherin der Organisation. Susan B. Anthony List stehe an der Seite von Live Action, sagte sie und kündigte an, weiterhin wachsam alle Entwicklungen zu beobachten, die sie bei der Verbreitung ihrer Botschaft hindern würden, schreibt die Washington Post.
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