7. Oktober 2003 in Deutschland
Die Theologen versuchen, das Wirken von Bischof Wilhelm Schraml "in Misskredit zu ziehen", kritisiert Otto Mochti.
Passau (www.kath.net) Kritik an der Erklärung der "Konferenz der deutschsprachigen Pastoraltheologen und Pastoraltheologinnen e.V." übte der Passauer Generalvikar Otto Mochti. Es werde erneut und sehr vordergründig versucht, das Wirken des Passauer Bischofs Wilhelm Schraml "in Misskredit zu ziehen", heißt es in einer Erklärung der Diözese Passau. "Damit muss sich diese Gruppe von Pastoraltheologen den Vorwurf gefallen lassen, dass sie in polemischer Weise Behauptungen aufstellt, ohne sich vorher informiert zu haben. Die Pastoraltheologen Prof. Dr. Erich Garhammer, Würzburg, Prof. Dr. Konrad Baumgartner, Regensburg, und Prof. Dr. Franz-Peter Tebartz-van Elst, die nicht auf der Tagung anwesend waren, distanzieren sich ausdrücklich von dieser Erklärung."
Bischof Wilhelm Schraml habe die pastorale Entwicklung im Bistum Passau keineswegs abrupt gestoppt, wie der Vorwurf der Theologen lautet. "Er hat laufende Projekte fortgeführt sowie eigene, zusätzliche Akzente gesetzt. Dies hat auch der Vorsitzende des Diözesanrates im Bistum Passau, Gerhard Spranger, in vollem Umfang bestätigt. Zudem setzt der Bischof Ergebnisse einzelner Projektgruppen in die Seelsorgsarbeit konkret um. Angesichts der aktuellen Prioritätensetzung und nötigen Umstrukturierung in der Pastoral, die durch die diözesanen Sparmaßnahmen bedingt sind, verstärkt Bischof Schraml die Zusammenarbeit mit verantwortlichen Gremien, wie etwa dem Diözesanrat, und bezieht betroffene Gruppen, wie Pfarrgemeinden und Dekanate in den Reformprozess ein. Darüber hinaus will er die Sakramentenpastoral, das geistliche Leben der Familien und der jungen Leute, stärken. Genau das ist verantwortungsvolle pastorale Erneuerung im Bistum Passau."
Wer anderes behaupte, sei "entweder unzureichend informiert oder sagt bewusst die Unwahrheit", kritisiert Mochti. Die Erklärung in der vorliegenden Form sei "eine Mischung aus Behauptungen und persönlicher Voreingenommenheit" sowie "eine Missachtung des bischöflichen Amtes und der Herausforderungen im Bistum Passau". Von konstruktivem Miteinander innerhalb der Kirche könne hier nicht die Rede sein. "Man kommt zu der Überzeugung, dass es hier nicht um die Zukunft der Diözese Passau geht, sondern in erster Linie um persönliche und öffentliche Profilierung einzelner aus dem Kreis der Unterzeichner. In unzulässiger Weise nimmt man jene Verantwortung für sich in Anspruch, die nur den Bischöfen für ihre Diözesen zukommt."
Die Diözese Passau ist seit einigen Jahren im Begriff, die Seelsorge im Bistum neu ordnen. Unter anderem sollen die derzeit 306 Pfarren im Laufe der nächsten Jahre in 109 Pfarrverbände zusammengefasst werden. Zu Pfingsten 2000 entwickelten der damalige Bischof Franz Xaver Eder und Diözesanvertreter einen Pastoralplan unter dem Titel "Pastorale Entwicklung in der Diözese Passau" (PEP). Projektgruppen widmen sich seither der Zukunft der Pfarren und Dekanate. Die "Konferenz der deutschsprachigen Pastoraltheologen und Pastoraltheologinnen e.V." hatte kritisiert, der Pastoralplan sei von der neuen Diözesanleitung "abrupt" gestoppt worden. Das Vorgehen widerspreche den Vorgaben des 2. Vaticanums und führe bei vielen Katholiken zu "tiefer Resignation" und "Rückzug bis hin zum Austritt."
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