14. Oktober 2017 in Aktuelles
Katholisches Glaubensbuch in Jugendsprache sechs Jahre nach Veröffentlichung in Millionenauflage und auf allen Kontinenten verbreitet - 2018 soll auch ein "Kidscat" kommen.
Wien (kath.net/ KAP)
25 Jahre nach der Veröffentlichung des katholischen Erwachsenen-Weltkatechismus ist auch seine vor sechs Jahren präsentierte Ausgabe in Jugendsprache, der "Youcat", ein Verkaufshit: Das 304-seitige illustrierte Frage-Antwort-Buch unter Herausgeberschaft der österreichischen Bischofskonferenz wurde bereits in 72 Sprachen mit einer Gesamtauflage von über sieben Millionen Stück aufgelegt, darunter 500.000 Exemplare der deutschsprachigen Version. Nach einer Jugendbibel der "Youcat"-Stiftung und einer jugendgerechten Formulierung der kirchlichen Soziallehre, dem "Docat", ist mit dem "KidsCat" bereits das nächste Nachfolgeprojekt in den Startlöchern.
Besonderheit und Stärke des gelb eingebundenen Youcat sind seine verschiedenen Sprachversionen, deren Bilder und Zeugnisse auf das jeweilige Land bzw. die Kultur abgestimmt wurden. Die jüngsten Ausgaben wurden beispielsweise für das französische Kongo und das portugiesischsprachigen Länder Afrikas entwickelt, "jeweils mit Zitaten von Menschen, die in Afrika von Bedeutung sind", wie Clara Steber von der Youcat-Foundation im deutschen Königstein am Dienstag auf "Kathpress"-Anfrage erklärte. Neue Übersetzungen gebe es auch in kleinen Sprachen wie Suaheli, Malagasy oder Urdu, die Farsi-Ausgabe werde bald gedruckt.
Eingesetzt werde der Youcat auf allen Kontinenten, vor allem von den jungen Menschen selbst: "Jugendliche betreiben mit dem Buch Neuevangelisierung, gehen in die Pfarren und bringen anderen damit den Glauben näher", berichtete Steber. In mehreren deutschsprachigen Diözesen hätten sich Gruppen gebildet, die sich regelmäßig zum gemeinsamen Youcat-Lesen treffen, "nach dem Prinzip, dass zunächst die Frage gelesen wird, ehe man die Antwort zuerst selbst überlegt, darüber spricht und dann die Antwort der Kirche darauf liest", erklärte die Youcat-Mitarbeiterin. Die im Vergleich zum Katechismus einfachere Sprache und die lockerere, humoristische Aufmachung lasse jedoch auch viele Erwachsene zum Youcat greifen, nicht zuletzt auch in der Taufvorbereitung.
Die Idee zum Youcat war 2005 in Wien aufgekommen, als eine Mutter Kritik an der schweren Verständlichkeit des damals gerade präsentierten Katechismus-Kompendiums übte. Als Folge bildete sich unter Mitwirkung von Kardinal Christoph Schönborn in Deutschland ein Team, das unter reger Mitarbeit von Jugendlichen Fragen für einen Jugendkatechismus aus- und überarbeitete. Das Buch wurde schließlich zum Weltjugendtag 2011 veröffentlicht, mit einem Vorwort von Papst Benedikt XVI. Der mittlerweile emeritierte Pontifex rief darin die Jugendlichen auf, sie sollten ihren Glauben "so präzise kennen wie ein IT-Spezialist das Betriebssystem eines Computers" und ihn verstehen "wie ein guter Musiker sein Stück".
Soziallehre für Jugendliche
Aufgrund des Youcat-Erfolgs wurde das Projekt der Glaubensvermittlung in Jugendsprache fortgesetzt: Im Oktober 2016 erschien der "Docat", der dieser Altersgruppe eine Übersetzung der katholischen Soziallehre mit Impulsen zum konkreten sozialen Engagement liefert. Das Vorwort lieferte nun Papst Franziskus: "Ich wünsche mir eine Million junger Christen, ja eine ganze Generation, die für ihre Zeitgenossen Soziallehre auf zwei Beinen sind", schrieb er darin programmatisch. Das Buch in nun blauem Einband hat den Selbstanspruch, Impulse zu geben, "Was Christen tun sollen".
Der Docat - der Name setzt sich aus den englischen Begriffen "to do" (machen) und "Catechism" (Katechismus) zusammen - enthält auf 320 Seiten nach dem Papst-Vorwort zwölf Kapitel zu den wesentlichen Elementen der Soziallehre. Enthalten sind 328 Fragen und Antworten, dazu passende Bibelstellen wie auch Zitate des Papstes sowie von Schriftstellern und Schauspielern. Das Buch erschien bereits in über 30 Sprachen und mit einer begleitenden Smartphone-App. Es wurde in Österreich im Vorjahr an die 5.000 Freiwilligen der Jugendsozialaktion "72 Stunden ohne Kompromiss" verteilt.
Kinder-Katechismus kommt
Im kommenden Jahr soll in der Tradition von Youcat und Docat auch eine Version für Kinder veröffentlicht werden, bestätigte Steber. Der Text für den "Kidscat" sei unter Mitarbeit von Eltern, Pädagogen und auch Kindern bereits fertig und werde derzeit von der Österreichischen Bischofskonferenz - die wie bei den Vorgängerprojekten Herausgeber ist - geprüft. Zielgruppe seien Kinder zwischen acht und 12 Jahren, allen voran "im Erstkommunionalter", wie Steber betonte. Auf ihrer Facebook-Seite lädt die Youcat-Foundation derzeit zum Einsenden von Fotos für das neue Buch ein.
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