24. Oktober 2017 in Aktuelles
Chefredakteur der KNA: Papst Franziskus lässt Kritiker entgegen der Behauptung des Münstersche Kirchenhistorikers Hubert Wolf sehr wohl rauswerfen.
Rom (kath.net)
"Es gibt schon eine gewisse Unruhe und ein gewisses Unbehagen darüber, wie diese Konflikte jetzt eskaliert sind. Dass dem Papst Häresie vorgeworfen wurde, ist dann doch eine Ungeheuerlichkeit, über die man auch im Vatikan nicht einfach zur Tagesordnung übergehen kann. Aber eine richtige offene Debatte findet nach meinem Eindruck nicht statt." Diese Einschätzung zu den jüngsten Konflikten rund um Papst Franziskus vertrat Ludwig Ring-Eifel, Chefredakteur der KNA, in einem aktuellen Interview mit dem Kölner Domradio. Er habe den Eindruck, dass man darüber im Vatikan nicht offen spreche, hinter vorgehaltener Hand aber doch.
Ring-Eifel stellte dann auch fest, dass Franziskus entgegen der Behauptung des Münsterschen Kirchenhistoriker Hubert Wolf sehr wohl Kritiker rauswerfen lasse. Dies betreffe einzelne Kritiker in kleineren Dienstgraden. "Und er hat Kardinal Müller, der in manchen inhaltlichen Fragen in einer gewissen Distanz zu ihm stand, das Amt nicht verlängert. Er trennt sich da schon von den Leuten, die nicht auf seiner Linie liegen; oder er rüffelt sie manchmal auch öffentlich, so wie jetzt in dem letzten Fall mit Kardinal Sarah."
Die jüngste, öffentliche Zurechtweisung von Kardinal Sarah sei schon ein "einmaliger Vorgang". Der KNA-Chefredakteur könne sich nicht erinnern, so etwas in seiner langen Zeit als Vatikan-Beobachter schon einmal erlebt zu haben.
Ring-Eifel könne sich auch nicht vorstellen, dass Sarah sich noch lange halten wird können. "Möglicherweise hält er aber auch noch die zwei Jahre durch, hat aber dann effektiv nichts mehr zu sagen. Er ist jetzt öffentlich so vom Papst bloßgestellt, dass er seine gesamte Autorität damit eingebüßt hat."
Kardinal Sarah - Präfekt der Gottesdienstkongregation
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