20. November 2017 in Aktuelles
Kurienkardinal hielt Laudatio auf die drei Preisträger des "Ratzinger-Preises", Dieter, Menke, Pärt
Vatikanstadt (kath.net/KAP) In der Laudatio bei der Verleihung des "Ratzinger-Preises" beschrieb Kurienkardinal Kurt Koch den lutherischen Theologen Dieter als "stark engagiert im ökumenischen Dialog zwischen Lutheranern und Katholiken". Besonders würdigte er Dieters Rolle bei der Erarbeitung der "Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre" 1999 - einem zentralen Dokument in der Ökumene zwischen der evangelischen und katholischen Kirche.
Den katholischen Theologen Menke lobte Koch als "profunden Kenner des Denkens von Joseph Ratzinger". Der Dogmatiker, der von 1990 bis zu seiner Emeritierung 2015 in Bonn lehrte, veröffentlichte mehrere Schriften zu Ratzinger, unter anderem die Monografie "Der Leitgedanke Josef Ratzingers" (2008).
Mit Pärt erhielt erstmals ein Künstler die seit 2011 vergebene theologische Auszeichnung. Koch lobte den "eigenen Stil" des international anerkannten Künstlers, dem es gelinge "aus den Tiefen der Stille heraus radikal die Sprache der Musik in der heutigen Zeit zu reformieren". Zum 60-jährigen Jubiläum der Priesterweihe Ratzingers 2011 schrieb Pärt eine Vertonung des "Vaterunser" für eine Knabenstimme. Zum Ende der Preisverleihung spielte er das Stück auf einem Flügel, der lange Zeit im Besitz des emeritierten Papst Benedikt XVI. (2005-2013) war. Dazu sang ein 13-jähriger das "Vaterunser" auf Deutsch.
Diese musikalische Einlage sei "vielleicht der Höhepunkt" der Zeremonie gewesen, sagte Menke im Anschluss gegenüber Kathpress. "Es war mucksmäuschenstill im Saal, das war wohl Pärts Dank an den Papst und alle Teilnehmer. Ich bin jetzt noch ganz beglückt." Menke kündigte an, das mit der Auszeichnung verbundene Preisgeld in Höhe von 30.000 Euro für die Erstellung einer polnischen Gesamtausgabe der Werke Joseph Ratzingers zu spenden.
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