26. November 2017 in Weltkirche
Niemand brauche sich vor lehramtlicher Klarheit zu fürchten. Was der Kirche schade, seien Ungewissheit, mangelnde Eindeutigkeit und Verwirrung, sagt der emeritierte Erzbischof von Riga.
Rom (kath.net/LSN/jg)
Das nachsynodale päpstliche Schreiben Amoris laetitia bedürfe einer Klärung im Sinne des Evangeliums und des beständigen Lehramtes der Kirche. Das sagte Janis Kardinal Pujats (87), der emeritierte Erzbischof von Riga (Lettland) in einem Interview mit La Fede Quotidiana. Generell sei die Geisteshaltung, die dem nachsynodalen päpstlichen Schreiben zugrunde liege, zu liberal, sagte Pujats.
Er stelle eine Lockerung der katholischen Moral fest, vor allem bei den so genannten nicht verhandelbaren Werten und Prinzipien, kritisierte er.
Es sei für zivilrechtlich wiederverheiratete Geschiedene nicht möglich, zur Kommunion zugelassen zu werden, wenn sie nicht enthaltsam leben würden. Sie sind nicht durch eine gültige Ehe miteinander verbunden und sind deshalb im Stand der schweren Sünde, stellte Pujats fest.
Auf die Frage, ob diese Haltung nicht zu streng sei antwortete der Kardinal wörtlich: Die Lehre der Kirche ändert sich nicht und niemand könnte das tun. Es steht alles in den Evangelien und ist zu akzeptieren.
Niemand sollte sich vor lehramtlicher Klarheit fürchten. Wenn etwas der Kirche schade, dann seien es Unsicherheit, mangelnde Eindeutigkeit und Verwirrung. Wir müssen den Mut haben, die Sprache der Wahrheit klar und ohne Furcht zu sprechen, ohne der Welt gefallen zu wollen, sagte er wörtlich. Andernfalls bestehe die Gefahr, Schritt für Schritt in schwere Irrtümer zu verfallen, warnte Kardinal Pujats.
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