27. Dezember 2017 in Deutschland
Kirche habe ein "Kommunikationsdefizit" und könne von den Freikirchen lernen. Eine "nur liberal gewordene Kirche ohne Fundament des Evangeliums zieht am Ende niemanden mehr an."
Passau (kath.net)
Der Passauer Bischof Stefan Oster hat zu Weihnachten in einem Interview mit dem Deutschlandfunk darauf hingewiesen, dass Länder mit funktionierenden Demokratien zumeist von "einer christlichen Kultur, die die Personenwürde und die Freiheit der Menschen achtet und auf Diskurs aufbaut", geprägt sei. Für Deutschland wünsche er sich eine "stabile Regierung". Zum Verhältnis der Kirche zur AfD (Alternative für Deutschland) meinte Oster: "Das Verhältnis wird sich in jedem Fall entkrampfen." Derzeit versuchen sich alle durch Abgrenzung zu profilieren. "Aber ich muss mit jedem Menschen sprechen können." Oster erinnerte daran, dass auch das Verhältnis zu den Grünen am Beginn sehr schlecht war. "Das Tischtuch war zerschnitten. Heute vertreten die Grünen immer noch ähnliche Positionen, zum Beispiel im Blick auf das Thema Lebensschutz. Und trotzdem sind sie voll etabliert in der Mitte der politischen Gesellschaft angekommen." Angesprochen auf die die antisemitischen Demonstrationen auf deutschen Straßen meinte der Bischof: "Als Christinnen und Christen müssen wir mit aller Konsequenz auf der Seite unserer jüdischen Geschwister stehen; für uns ist jede Form des Antisemitismus gänzlich ausgeschlossen." Im Zusammenhang mit der Jugend-Synode 2018 kritisierte Oster ein "Kommunikationsdefizit" in der Kirche. Man könne in dem Zusammenhang von evangelischen Freikirchen lernen. Eine "nur liberal gewordene Kirche ohne Fundament des Evangeliums zieht am Ende niemanden mehr an."
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