Verhalten der muslimischen Verbände ist scheinheilig

28. Dezember 2017 in Deutschland


Berliner Islamismusexperte Ahmad Mansour in der "Welt": Antisemitismus ist in der muslimischen Welt sehr verbreitet. Muslime, die ein differenziertes Urteil haben, sind absolut in der Minderheit.


Berlin (kath.net)
Der Berliner Islamismusexperte Ahmad Mansour hat in der "Welt" schärfere Gesetze gegen muslimischen Judenhass gefordert. Das Verhalten der muslimischen Verbände bezeichnet er als scheinheilig. Mansour erlebe in den muslimischen Milieus den Antisemitismus als sehr verbreitet. Die Muslime, die dazu ein differenziertes Urteil haben, seien dort absolut in der Minderheit.

Mansour kritisiert auch, dass sich die Staatsanwälte in Deutschland kaum die Mühe machen, Leute, die im Internet hetzen,ausfindig zu machen. Wer zu Gewalt gegen Juden, Israelis oder den Staat Israel aufrufe, überschreite für ihn die Grenzen. "Wer zu Gewalt aufruft, muss definitiv wissen, dass er in Deutschland keinen Platz hat. Das gilt nicht nur für Flaggenverbrennungen. Wer „Juden ins Gas“ ruft, dem muss klar sein, dass er in diesem Land mit Konsequenzen zu rechnen hat."

Der Experte fordert dann auch ein Demonstrationsverbot. Eine Al-Kuds-Demos auf dem Berliner Kurfürstendamm, der geschichtlich viel mit dem Holocaust zu tun hat, müsse man verbieten.

Kritisch äußert sich Mansour zu den muslimischen Verbänden. Diese repräsentieren seiner Meinung nach den "politischen Islam" in Deutschland aber nicht die Mehrheit der Muslime. "Was wir von ihnen in den letzten Jahren zum Problem des Antisemitismus gehört haben, ist scheinheilig. Mahnwachen zu veranstalten und zu sagen, dass Juden nicht rassistisch behandelt werden dürfen, hilft nicht weiter, wenn das Thema in den Moscheen und Gemeinden gar nicht mutig und ehrlich angesprochen wird."

Ahmad Mansour wurde als Kind arabischer Israelis in der kleinen arabischen Stadt Tira geboren. Er studierte Psychologie in Tel Aviv und lebt seit 2004 in Deutschland, seit 2017 hat er auch die deutsche Staatsbürgerschaft.


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