7. Jänner 2018 in Aktuelles
Papst Franziskus taufte am Fest der Taufe Jesu 34 Kleinkinder in der Sixtinischen Kapelle. Die Weitergabe des Glaubens vollzieht sich im Dialekt der Familie
Rom (kath.net/KAP/red) Papst Franziskus taufte am heutigen Sonntag 34 Kinder in der Sixtinischen Kapelle. Anlass der Feier in der berühmten Kapelle, in der auch das Konklave zur Papstwahl stattfindet, ist das Fest der Taufe Jesu. 18 der Täuflinge sind Mädchen und 16 Jungen, wie der Vatikan am Freitag mitteilte. Üblicherweise handelt es sich um Kinder von Vatikanmitarbeitern.
In diesem Jahr gab es eine Besonderheit: Noch nie hatte Franziskus in seiner Amtszeit so viele kleine Taufkandidaten. 2015 waren es 33, 2014 im ersten Amtsjahr von Franziskus 32. 2016 betrug die Zahl der Täuflinge 26 und im Folgejahr 2017 28 mit gleich vier Knaben, die den Namen Francesco erhielten.
Unter Benedikt XVI. zählten die Gruppen meist etwas über ein Dutzend; den Höchststand gab es 2011 mit 21 Säuglingen. Benedikt XVI. hatte die in den letzten Krankheitsjahren von Johannes Paul II. (1978-2005) unterbrochene Tradition wieder aufgenommen und auch das Taufbecken verwendet, das dieser zum goldenen Jubiläum seiner Priesterweihe 1996 geschenkt bekommen hatte.
Johannes Paul II. hatte die Zeremonie am Fest der Taufe des Herrn, die anfangs im Petersdom, in der Benediktionsaula oder in der päpstlichen Privatkapelle stattfand, 1994 in die berühmte Kapelle mit den Fresken Michelangelos verlegt. Von 2004 an musste er aus gesundheitlichen Gründen auf die Feiern verzichten.
In seiner kurzen und frei gehaltenen Predigt betonte der Papst die Wichtigkeit des Dialekts der Familie bei der Weitergabe des Glaubens, für die die Taufe der erste Schritt sei. Um den Glauben weitergeben zu können, bedürfe es des Heiligen Geistes, der Gnade des Heiligen Geistes.
Der Dialekt der Familie sei das erste, dann erst kämen die Katecheten, um diese erste Weitergabe zu entwickeln. Wenn der Dialekt der Sprache der Liebe, der Familie fehle, gebe es keine Weitergabe des Glaubens.
Franziskus unterstrich dann, dass auch die Kinder ihren Dialekt mit ihrem Geschrei hätten. Jetzt seien alle ruhig, aber es genüge eines, das den Ton angebe, und das Orchester folge: der Dialekt der Kinder.
Jesus rate uns, wie sie zu sein, wie sie zu sprechen. Wir dürften diese Sprache der Kinder nicht vergessen, die Sprache, die Jesus sehr gefalle. Der Papst forderte die Eltern auf, in ihren Gebeten einfach wie die Kinder zu sein.
Abschließend erklärte der Papst: Wenn sie dann jetzt das Konzert beginnen, dann geschieht dies, weil sie es nicht bequem haben oder weil es zu warm ist oder weil sie sich nicht wohl fühlen oder Hunger haben. Wenn sie Hunger haben, dann stillt sie, ohne Angst, gebt ihnen zu essen. Auch das ist eine Sprache der Liebe.
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