Würzburger Kirche wurde mit „AFD“-Graffitis verschandelt

26. Jänner 2018 in Deutschland


Polizei ermittelt gegen einen 57-jährigen Tatverdächtigen – Diözesadministrator Boom fand am nächsten Tag nach Firmung sein Auto verkratzt an dieser Kirche stehen


Würzburg (kath.net) Die Pfarrkirche St. Peter und Paul in Oberpleichfeld/Bistum Würzburg wurde in der Nacht auf Mittwoch Opfer eines Graffiti-Sprayers. Auf die Außenwand der Kirche wurde mit schwarzer Farbe 24 Mal „AFD“ aufgesprüht. Außerdem wurden Eingangstüren, Steinstufen und ein Steinkreuz besprüht. Als der Diözesanadministrator Weihbischof Ulrich Boom am nächsten Tag zu einer Firmung in die Kirche kam, waren die meisten Schmierereien bereits wieder notdürftig entfernt, wie die „Augsburger Allgemeine“ berichtete. Allerdings fand der Diözesadministrator nach der Messe sein Auto mutwillig zerkratzt vor. Der Sachschaden an der Kirche wird auf einen fünfstelligen Betrag geschätzt, auch der Schaden am Auto dürfte über 1.000 Euro liegen.

Inzwischen ermittelt die Polizei gegen einen Tatverdächtigen für die Sprayaktion. Nach Polizeiangaben handle es sich dabei um einen 57-jährigen Bewohner des Landkreises, der bereits mehrfach durch ähnlich gelagerte Fälle bekannt geworden war. Bei der Durchsuchung seiner Wohnung konnten mehrere Spraydosen beschlagnahmt werden, die Ermittlungen dauern an. Ob der Tatverdächtige auch mit der Beschädigung des Bischofsautos in Zusammenhang gebracht werden könnte, ist derzeit noch nicht bekannt.

Diözesanadministrator Weihbischof Ulrich Boom zeigte sich schockiert. „So etwas ist beschämend“, äußerte der Weihbischof noch vor der Festnahme eines Tatverdächtigen, wie das Bistum Würzburg auf der Homepage mitteilt. „Auf der einen Seite wird die christliche Kultur in unserem Land in Diskussionen hochgehalten. Auf der anderen Seite fehlt es oft und hier sichtbar an Respekt vor eben dieser christlichen Kultur: an Respekt vor Kreuzen und Gotteshäusern, an Respekt vor dem, was uns unsere Väter und Mütter im Glauben geschenkt haben und ihnen heilig war und ist – unabhängig davon, ob es sich beim Urheber dieser Schmierereien um einen Einzeltäter oder eine Gruppierung handelt.“

Foto: Symbolbild


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