Schottland: Kirche gegen Kriminalisierung schlagender Eltern

12. März 2018 in Weltkirche


Der Staat habe nicht die Aufgabe, in das Verhältnis von Eltern und Kindern einzugreifen, abgesehen von außergewöhnlichen Umständen.


Edinburgh (kath.net/LSN/jg)
Die katholische Kirche in Schottland hat Regierungspläne kritisiert, die Eltern, die ihre Kinder schlagen, kriminalisieren sollen. Sie warnte vor einer Einmischung des Staates in das Familienleben und wies darauf hin, dass das Verbot von der überwältigenden Mehrheit der Bevölkerung abgelehnt werde.

Die schottische Regierung hat angekündigt, einen entsprechenden Gesetzesvorschlag eines Parlamentsabgeordneten der Grünen zu unterstützen.

Anthony Horan vom Catholic Parliamentary Office kritisierte, dass der Staat nicht die Aufgabe habe, in das Verhältnis von Eltern und Kindern einzugreifen, abgesehen von außergewöhnlichen Umständen. Artikel 8 der Europäischen Menschenrechtskonvention garantiere den Schutz des Privat- und Familienlebens, erinnerte er.

Nach einer vor kurzem veröffentlichten Studie lehnten 74 Prozent der erwachsenen Schotten den Vorschlag ab, das Schlagen von Kindern durch ihre Eltern zu einem Strafdelikt zu machen.

Das Catholic Parliamentary Office ist eine Einrichtung der schottischen Bischofskonferenz. Das Büro will durch regelmäßige Kontakte mit dem Parlament, der Verwaltung und der Bevölkerung die katholische Soziallehre in die politische Debatte einzubringen.



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