17. April 2018 in Weltkirche
Die Gemeinschaft war 2013 von Erzbischof Léonard in Brüssel nach kanonischem Recht errichtet worden. Sein Nachfolger de Kesel löste sie 2016 auf. Nach Einsprüchen aus Belgien bestätigte Franziskus Kesels Entscheidung.
Rom/Brüssel (kath.net/jg)
Papst Franziskus hat die Priesterbruderschaft der Heiligen Apostel aufgelöst. Dies berichten unter anderem der Blog The Eponymous Flower und La Nuova Bussola Quotidiana.
Die Priesterbruderschaft war im April 2013 vom damaligen Erzbischof von Mecheln-Brüssel, André-Joseph Léonard, nach kanonischem Recht errichtet worden. Ihr Gründer ist der französische Priester Michel-Marie Zanotti-Sorkine.
Erzbischof Léonard holte die Priesterbruderschaft in sein Erzbistum, um dieses spirituell zu erneuern. Er übertrug ihr zwei Pfarren in Brüssel und baute mit ihrer Hilfe eine zweite Schiene der Priesterausbildung neben dem Seminar des Erzbistums auf. Sie ist eine Gemeinschaft von Weltpriestern, hat aber ein starkes Gemeinschaftsleben. Mit diesem Weg will sie sich der Krise des Weltpriestertums in Westeuropa stellen.
2016 beendete Jozef de Kesel, der neue Erzbischof von Mecheln-Brüssel, die Zusammenarbeit mit der Priesterbruderschaft der heiligen Apostel und löste die Gemeinschaft auf. Obwohl sie nur drei Jahre bestanden hatte, gehörten ihrer Priesterausbildung 21 Seminaristen und sechs Priester an. De Kesel begründete die Entscheidung mit der Tatsache, es seien zu viele Franzosen in der Ausbildungsstätte der Priesterbruderschaft. Dies sei gegenüber den französischen Bistümern, die unter Nachwuchsmangel leiden würden, unsolidarisch. kath.net hat hier berichtet: Brüssel: Gemeinschaften von Jerusalem müssen Tätigkeit einstellen
Die Gläubigen der von der Priesterbruderschaft betreuten Pfarren wandten sich zunächst an Erzbischof de Kesel, um gegen dessen Entscheidung zu protestieren. Sie nahmen ihm seine Begründung für die Schließung der Priesterausbildung nicht ab. Schließlich seien in Namur, dem nationalen belgischen Seminar, nur 25 der 80 Seminaristen Belgier.
Als sie bei Erzbischof de Kesel nichts erreichten, wandten sich einige der Gläubigen an die Kleruskongregation in Rom und legten Einspruch gegen die Auflösung der Priesterbruderschaft durch de Kesel ein. Ihre Eingabe wurde noch im November 2016 ohne Angabe von Gründen abgelehnt und das Auflösungsdekret des Brüsseler Erzbischofs bestätigt.
Daraufhin wandten sich die Brüsseler Gläubigen an die Apostolische Signatur, die jeder ob Laie oder Kleriker anrufen kann, wenn er sich in seinen Rechten verletzt sieht. Von dort kamen zunächst positive Nachrichten für die Beschwerdeführer. Der Promotor der Justiz gab ein positives Gutachten ab, der Fall sollte im Herbst 2017 einem Richterkollegium vorgelegt werden.
Doch dann nahm die Angelegenheit eine unerwartete Wendung. Ende November erhielten die Beteiligten eine Nachricht der Apostolischen Signatur, in der ihnen mitgeteilt wurde, dass das Verfahren eingestellt sei. Benjamin Stella, der Präfekt der Kleruskongregation, hatte Papst Franziskus ein Dokument zur Auflösung der Priesterbruderschaft der heiligen Apostel vorgelegt. Franziskus unterschrieb und machte das Verfahren vor der Apostolischen Signatur damit obsolet.
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