Die verschwiegenen Kirchenschändungen in Deutschland

3. Mai 2018 in Kommentar


„Haben Sie etwas davon gehört? Auf der kirchenamtlichen katholischen Internetseite, die mit viel Geld aus unseren Kirchensteuern betrieben wird, ist kaum etwas zu finden, ebenso wie auf der Seite der DBK.“ Gastkommentar von Vera Lengsfeld


Berlin (kath.net/Blog Vera Lengsfeld) Bereits am 24. Februar 2015 berichtet kath.net: „Es wird nicht nur gestohlen in Kirchen, sondern es werden auch die Kirchen als Toiletten benutzt, die Beichtstühle und die Orgelemporen als Lotterbett missbraucht, der Altarraum als Kulisse für Pornodrehs provokativ geschändet, die Tabernakel aufgebrochen und Hostien für satanische Riten entwendet sowie allerlei Verwüstungen angerichtet wie z.B. die Zerstörung von wertvollen alten Kirchenfenstern etc. und das nicht nur in Deutschland, sondern auch in ganz Europa, besonders in Frankreich.“

Allein in Nordrhein-Westfalen gab es von Januar 2010 bis Ende 2014 3.504 Einbrüche in Kirchen. Das teilte NRW-Innenminister Jäger (SPD) auf die Anfrage der CDU-Landtagsfraktion mit.

Haben Sie etwas davon gehört? Eher nicht. In der bundesweit veröffentlichten Meinung kommt das Thema nicht vor. Auf der kirchenamtlichen katholischen Internetseite, die mit viel Geld aus unseren Kirchensteuern betrieben wird, ist kaum etwas zu finden, ebenso wie auf der Seite der Deutschen Bischofskonferenz. Es bleibt der Lokalpresse und den freien Medien vorbehalten, darüber zu berichten.

Erinnert sich noch jemand an den Kirchenbrand von 2015 in Leipzig? In der Sakristei der Eulaer Wiprechtskirche sind damals Möbel angezündet worden, bei denen es sich um Spenden handelte. Kameraden der Feuerwehren Kitzscher, Eula und Borna löschten die Flammen, konnten jedoch nicht verhindern, dass das gesamte Mobiliar vernichtet und der zehn Quadratmeter große Nebenraum stark beschädigt und die Kirche selbst durch Rußbildung in Mitleidenschaft gezogen wurde. Damals wurde ein „ortsfremder“ Mann in der Nähe der Kirche beobachtet. Nun gab es eine Festnahme. Ein 34-jähriger, nicht näher bezeichneter Mann, also wahrscheinlich nicht biodeutschen Ursprungs, wurde in Flensburg verhaftet.

Im April diesen Jahres wurden erst zwei Kirchen in Chemnitz attackiert. Jetzt wurde in der Bad Lausicker Kilianskirche der spätgotische Schnitzaltar beschädigt, der Kronleuchter zerstört. Danach begab sich der Täter mit einer brennenden Altarkerze bis hoch auf den hölzernen Dachboden. Er stellte die Kerze dort ab. Glücklicherweise erlosch die Kerze, ehe ein Feuer entstehen konnte.

Die Kriminalpolizei ermittelt. Sie prüft, ob es Verbindungen zu den zwei Angriffen auf Chemnitzer Kirchen in den vergangenen Tagen gibt. Dort war am Montagabend ein 24-jähriger Tatverdächtiger gefasst worden. Der Asylbewerber aus Pakistan wurde in eine Klinik eingewiesen.

Indem man den Täter für geistig gestört erklärt, weicht man der Frage aus, woher dieser Christenhass kommt, der mittlerweile in ganz Europa zu spüren ist.

Es ist nicht ein Grund, sondern es sind viele, auf die hier nicht näher eingegangen werden kann. Vor allem aber wird bei der Handhabung der schlimmen Missbrauchsfälle versagt, indem man einen Mantel des Schweigens darüber breitet. Aus Angst, die Christenfeindlichkeit, ebenso wie den Judenhass mit der muslimischen Einwanderung in Verbindung zu bringen.

Dabei kann man, worauf kath.net hinweist, ein Motiv in der Weltpresse nachlesen: Der „Islamische Staat” IS, der von seinen großen Geldquellen inzwischen weitgehend abgeschnitten ist, verkauft nicht nur kurdische Leichen für Millionensummen und betätigt sich im Organhandel – Ärzte, die die Mitarbeit verweigern, werden massakriert –, sondern er handelt auch mit Antiquitäten, die zu einem beachtlichen Teil aus den Einbrüchen in Kirchen Europas und damit natürlich auch aus Deutschland stammen, kath.net hat berichtet. Und die Kirchenoberen schweigen weitgehend. In Frankreich beschließt ein Bischof, in seiner Diözese die Kirchen geschlossen zu halten. So weit sind wir in Deutschland noch nicht, aber wer weiß, was noch kommt.

Nach dem furchtbaren Massaker im Jahre 2015 an 21 koptischen Christen durch IS-Horden in Libyen hätte man einen Aufschrei in allen Medien erwarten dürfen. Aber die meisten schwiegen wie bei den Kirchenschändungen. „Die 21“, das Buch von Martin Mosebach, der die Familien der Ermordeten besucht hat, bleibt weitgehend unbeachtet. Leider typisch ist ein Artikel des kirchlich beamteten Limburger Akademiedirektors Prof. Joachim Valentin: „Keine Panik”, der am Tag nach den Meldungen über das Massaker erschien. Er stellte die Frage, wie wir, die potentiellen Opfer von Attentaten auf diese Gefahr reagieren sollen und stellte fest: „Sicher nicht, indem wir panisch mit dem Finger auf Muslime zeigen, die friedlich unter uns leben und selbst potentielle Anschlagopfer sind…”

Und dann kommt von ein Satz, der typisch ist für die an Ignoranz nur so strotzenden Erklärungen mancher kirchlicher Würdenträger: „Es gilt vielmehr zu verstehen, dass sich islamistisch gerechtfertigte Gewalt nicht notwendig aus der muslimischen Religion ergibt, auch wenn der Koran sich für die Legitimation ‚gerechter Kriege‘ besser eignet als die Bibel. Kreuzzüge und Hexenverbrennung hat sie auch nicht verhindern können.” (sic!) Er spricht sogar von den pazifistischen Aussagen des Islam.

Während die Amtsträger der Kirchen schweigen oder abwiegeln, gehen die Schändung von Kirchen in Deutschland und Europa ungebremst weiter.

Vera Lengsfeld ist frühere DDR-Bürgerrechtlerin. Die Politikerin und Publizistin war Mitglied der ersten frei gewählten Volkskammer der DDR, von 1990 bis 2005 war sie Abgeordnete des Deutschen Bundestages: bis 1996 für Bündnis 90/Die Grünen, ab 1996 für die CDU. Für ihr Engagement als DDR-Bürgerrechtlerin wurden ihr 1990 der Aachener Friedenspreis und 2008 das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen.

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