5. Mai 2018 in Deutschland
Nach Besuch deutscher Bischöfe in der Glaubenskongregation wegen des Interkommunionstreites sagt Müller: Zum Wohl der Kirche sei nun ein klarer Ausdruck des katholischen Glaubens nötig. Papst sollte den Glauben bekräftigen.
Vatikan (kath.net/pl) Das Statement sei sehr dünn und enthalte keine Antwort auf die zentrale und wesentliche Frage. Denn es sei nicht möglich, dass man ohne kirchliche Gemeinschaft in sakramentaler Gemeinschaft sei. Das stellte der frühere Präfekt der Glaubenskongregation, Gerhard Kardinal Müller, gegenüber dem Vatikanisten Edward Pentin fest, wie dieser in seinem Blog im National Catholic Register berichtete. Müller äußerte sich, nachdem einige deutsche Bischöfe (unter ihnen der DBK-Vorsitzende Reinhard Kardinal Marx und der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki) zum Gespräch in die Glaubenskongregation eingeladen worden waren, nachdem in der Deutschen Bischofskonferenz Streit über den Vorschlag entbrannt war, in gemischtkonfessionellen Ehen auch die evangelischen Ehepartner im Einzelfall zum Empfang der katholischen Kommunion zuzulassen.
Zum Wohl der Kirche sei nun ein klarer Ausdruck des katholischen Glaubens nötig, sagte Müller. Der Papst sollte den Glauben bekräftigen, besonders bezüglich der Säule unseres Glaubens, der Eucharistie. Dabei sollten der Papst und die Glaubenskongregation klare Orientierung geben, nicht durch persönliche Meinung, sondern gemäß dem offenbarten Glauben.
Pentin berichtete außerdem, dass eine Quelle das Statement als die offizielle Antwort, dass es keine Antwort gibt interpretierte. Der Heilige Vater habe seine Pflicht als Papst in Bezug auf eine Dogmafrage nicht erfüllt, sondern sie seinem Büro überlassen. Der Papst habe sich geweigert, eine Linie zu ziehen, und habe es der Glaubenskongregation überlassen, Postbote für diese Information zu sein. Doch seien Dikasterien nutzlos, wenn die Entscheidungen den Bischofskonferenzen überlassen würden. Die ungenannt bleibende Quelle stellte weiter fest, dass sie erwarte, dass Marx die Zahl der Bischöfe, die den DBK-Vorschlag ablehnen, nun weiter reduziere. Unsere Aufgabe besteht jetzt darin, diese sieben Bischöfe zu stärken. Man könne davon ausgehen, dass hier ein langer Kampf bevorstünde.
Allerdings, so kommentierte Pentin, hätten auch die Befürworter der DBK-Initiative zur Interkommunion keine Zustimmung des Papstes erhalten.
DBK-Pressemeldung nach dem Treffen in der Glaubenskongregation: Eine 'herzliche und brüderliche' Atmosphäre
Archivfoto Kardinal Müller (c) Bistum Regensburg
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