18. Mai 2018 in Weltkirche
Der historische Vertrag wurde beim Besuch von Kardinal Tauran, dem Präsidenten des Päpstlichen Rates für den interreligiösen Dialog, in Riad unterzeichnet.
Riad (kath.net/jg)
Saudi Arabien und der Vatikan haben ein Abkommen unterzeichnet, das erstmals in der Geschichte die Errichtung von Kirchen in dem muslimischen Königreich erlaubt. Dies berichtet die Nachrichtenseite Breitbart unter Berufung auf die ägyptische Zeitung Egypt Independent.
Das Abkommen wurde von Mohammed bin Abdul Karim Al-Issa, dem Generalsekretär der Islamischen Weltliga, und Jean-Louis Kardinal Tauran, dem Präsidenten des Päpstlichen Rates für den Interreligiösen Dialog, im April unterzeichnet.
Tauran hat Riad von 16. bis 20. April besucht und war von König Salman bin Abdulaziz Al Saud und Kronprinz Mohammed bin Salman empfangen worden. In seiner Ansprache vor Vertretern des Königreiches sprach Kardinal Tauran das Schicksal der in Saudi Arabien lebenden Christen an. Er betonte die Position des Vatikan, alle Bürger unabhängig von ihrer Religion gleich zu behandeln.
Das Abkommen ermöglicht die Errichtung christlicher Kirchen und betont die Rolle der Religionen für Sicherheit und Stabilität in der Welt sowie im Kampf gegen Gewalt, Extremismus und Terrorismus. Es sieht weiters die Einrichtung eines Koordinationskomitees vor, dem je zwei Repräsentanten beider Seiten angehören sollen. Das Komitee soll zukünftige Treffen vorbereiten, die alle zwei Jahre abwechselnd in Rom und in einer von der Islamischen Weltliga vorgeschlagenen Stadt abgehalten werden sollen.
In Saudi Arabien ist der Islam in seiner wahhabitischen Ausprägung Staatsreligion.
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