Kommt, lasset uns anbeten!

31. Mai 2018 in Spirituelles


"Gerade an diesem Tag spüren wir: Es ist ein Geheimnis des Glaubens, dass der Herr sich uns auf diese einzigartige Weise schenkt." Fronleichnamspredigt von Josef Spindelböck


St. Pölten (kath.net/St. Josef)
Fronleichnam B L1: Ex 24,3-8; L2: Hebr 9,11-15; Ev: Mk 14,12-16.22-26

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Fronleichnam ist das Hochfest des Leibes und Blutes Christi.

In der feierlichen Prozession beten wir unseren Herrn Jesus Christus im Allerheiligsten Sakrament des Altares an. Die sakramentale Gegenwart des Herrn unter der Gestalt des Brotes und Weines ist die Frucht seines Opfers am Kreuz, welches in der Feier der heiligen Eucharistie vergegenwärtigt wird. Der Herr ist bei uns; er ist uns nahe, ja er will in der heiligen Kommunion unsere Speise sein!

Die heilige Eucharistie ist in gewissem Sinn das größte aller Sakramente, weil sie Christus, den Herrn, selbst enthält, wie es der heilige Thomas von Aquin ausdrückt. Jesus wollte uns nahe sein unter den Gestalten von Brot und Wein; er gibt sich den Seinen zur Speise, um uns als das Brot des Lebens zu stärken. Er geleitet uns als der gute Hirte und will uns einst heimführen in die ewige Seligkeit bei Gott im Himmel.

Gerade an diesem Tag spüren wir: Es ist ein Geheimnis des Glaubens, dass der Herr sich uns auf diese einzigartige Weise schenkt. Die Augen des Leibes sehen nur das Brot und den Wein; wer aber an das Wort Christi glaubt, der darf ihn anbeten unter den heiligen Gestalten. Gott selbst wirkt das Wunder der Verwandlung von Brot und Wein in den Leib und in das Blut Christi.

Kinder haben hier einen direkten und unbefangenen Zugang. Die Erstkommunionkinder dieses Jahres haben sich auf die Begegnung mit Jesus in der Brotsgestalt vorbereitet, und sie zeigen uns, wie wichtig es ist, die Gemeinschaft mit Jesus Christus zu suchen. Jesus wartet auf uns alle; besuchen wir ihn in der Kirche; beten wir ihn an und empfangen wir ihn mit Liebe und Ehrfurcht in der heiligen Kommunion!

Möge der Segen Gottes auf alle herabkommen, welche in unserem Ort wohnen. Die Prozession mit dem Allerheiligsten zeigt uns, dass Gott der Herr die Wege der Menschen mitgeht. Er ist bei uns; er ist gegenwärtig in unseren Familien, in den landwirtschaftlichen Betrieben und Handwerken, den verschiedenen Stätten der Arbeit und der Freizeit. Das Leben insgesamt soll geheiligt werden durch die Gegenwart des Herrn bei uns.

Ist das nicht ein trostvoller Gedanke? Wo immer wir sind und was wir tun: Der Herr ist uns nahe, er ist bei uns. Seine besondere Nähe und Liebe zeigt er uns im Allerheiligsten Sakrament des Altares. Er stärkt uns, wenn wir mit lebendigem Glauben und einem Herzen voller Hoffnung und Liebe die heilige Kommunion empfangen.

Die heilige Eucharistie verbindet uns mit unserem Herrn Jesus Christus. Sie verbindet uns auch untereinander, da wir kraft der heiligen Eucharistie ein Leib sind in Jesus Christus. So wird die Kirche aufgebaut, und wir empfangen Stärkung für unser geistliches Leben. Kommt, lasset uns anbeten! Amen.


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