Kardinal Müller: Homo- und Genderideologie reduzieren den Menschen

19. Juni 2018 in Weltkirche


Der Mensch sei als Kind und Freund Gottes geschaffen. Auf Grundlage eines falschen Menschenbildes wollen die Homo- und die Genderideologie eine alternative Realität erzeugen, kritisiert der frühere Chef der Glaubenskongregation.


Rom (kath.net/LSN/jg)
Die Homo- und die Genderideologie erschaffen eine falsche Wahrnehmung der Realität, die dem Menschen seine wahre Identität als Geschöpf Gottes nimmt. Das sagte Gerhard Ludwig Kardinal Müller, der frühere Präfekt der Glaubenskongregation, bei der Vorstellung der italienischen Ausgabe des Buches „Why I don’t call myself gay“ von David Mattson in Rom.

Liberale und sozialistische Regierungen würden die Anliegen der genannten Ideologien mit wenig Rücksicht auf das Gewissen der Andersdenkenden durchsetzen. Auf dem Spiel stünden nicht „die Rechte eine bisher verfolgten Minderheit“, sondern „die ursprüngliche Bedeutung und das letzte Ziel der menschlichen Existenz“, sagte der Kardinal wörtlich.

Die Homo- und Genderideologie würden auf der Grundlage eines falschen Menschenbildes eine alternative Realität erzeugen. Sie würden den „Reichtum der menschlichen Existenz“ auf die sexuelle Orientierung reduzieren, kritisierte er.

Die Sprache sei ein wesentlicher Baustein der Homo- und der Genderideologie. Der Begriff „schwul“ („gay“) werde dazu verwendet, um die Normalität der Ehe von Mann und Frau in eine von mehreren Varianten der menschlichen Natur zu verändern.

Ähnlich werde der Begriff „Homophobie“ dazu verwendet, um Alternativen zur Ideologie der Schwulen- und Genderbewegung zu diskreditieren und all jene als „Verräter“ zu bezeichnen, die gleichgeschlechtliche Neigungen hätten, sich aber nicht der Schwulenbewegung anschließen würden, kritisierte der Kardinal.

Die Änderung der Sprache, der Terminologie und der begrifflichen Kategorien ändere auch die Wahrnehmung der Realität. Die Realität bleibe aber dieselbe.

Der Mensch sei das einzige von Gott um seiner selbst willen geschaffene Wesen, das sich nur durch „die aufrichtige Hingabe seiner selbst vollkommen finden kann“, zitierte Müller die Konstitution „Gaudium et spes“ der II. Vatikanischen Konzils (GS 24). Er könne daher seine Erfüllung nicht im Irdischen und Vergänglichen finden. Eine Reduktion des Menschen auf ein Wesen, das von seinen Instinkten beherrscht werde, sei daher kein Fortschritt, betonte der Kardinal.

David Mattson habe in seinem Buch einen anderen Weg gezeigt. Ein Leben nach den Geboten Gottes mache den Menschen nicht krank, sondern heile in von innen. Sie würden ihm Hoffnung geben und ermöglichten ihm eine Bestimmung zu finden, die ihn über das rein Menschliche hinaus hebe.

Die Gebote Gottes seien Ausdruck seiner Liebe und nur in der Gottes- und Nächstenliebe könnten die Gebote erlösend erfüllt werden. Die menschliche Identität könne nicht mit „schwul“ oder ähnlichen Begriffen beschrieben werden. In Wahrheit sei der Mensch Kind und Freund Gottes. Mattson habe dies mit der Geschichte seines Lebens exemplarisch veranschaulicht, betonte Kardinal Müller.


© Foto: kath.net Markus Gehling



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