29. Juli 2018 in Weltkirche
Ortsbischof Lebrun: Verfahren auf Diözesanebene wird bereits in wenigen Monaten abgeschlossen - Bei Einstufung als Märtyrer kein Wunderbeweis nötig.
Rom (kath.net/ KAP)
Der vor zwei Jahren von Terroristen ermordete französische Priester Jacques Hamel soll nach dem Willen des Bischofs von Rouen, Dominique Lebrun, rasch seliggesprochen werden. Er erwarte den Abschluss des entsprechenden Verfahrens auf Diözesanebene noch im Winter, sagte Lebrun der italienischen Internetseite "Vatican Insider" (Donnerstagabend). Im April 2019 wolle man die Akten nach Rom übertragen. Dort hat gemäß den kirchenrechtlichen Bestimmungen ein zweiter, vatikanischer Prozess bei der Heiligsprechungskongregation zu erfolgen. Über eine mögliche Seligsprechung entscheidet der Papst.
In den kommenden Monaten würden 69 Zeugen über Hamel angehört, sagte Lebrun. Dazu zählten Angehörige, andere Priester und Pfarrmitglieder, aber auch direkte Zeugen des Anschlags im Juli 2016. Weiter seien 500 handschriftliche Predigtmanuskripte Hamels Theologen zur Begutachtung übergeben worden, so der Bischof. Lebrun sagte auch, es hätten sich zahlreiche Personen gemeldet, die angäben, auf Fürsprache des Ermordeten seien ihre Gebete erhört worden.
Es wird allerdings erwartet, dass die kirchlichen Autoritäten Hamel als Märtyrer anerkennen wollen. In diesem Fall ist kein sogenannter Wunderbeweis für eine Seligsprechung nötig.
Der 85-jährige Hamel war am 26. Juli 2016 bei einem Gottesdienst in seiner Kirche von zwei Islamisten brutal getötet worden. Papst Franziskus setzte fast unmittelbar nach Hamels Tod die vorgeschriebene Fünf-Jahres-Frist bis zum möglichen Beginn eines Seligsprechungsverfahrens aus; im April 2017 wurde das Verfahren offiziell eröffnet.
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