Ängste vor totaler Überwachung sind 'berechtigt'

6. August 2018 in Deutschland


Der Münchner Professor für Volkswirtschaftslehre Gerald Mann hat vor den Gefahren des bargeldlosen Bezahlens gewarnt.


Berlin/München (kath.net) Der Münchner Professor für Volkswirtschaftslehre Gerald Mann hat vor den Gefahren des bargeldlosen Bezahlens gewarnt. Der engagierte evangelische Christ äußerte sich gegenüber der ARD-Tagesschau, wie idea berichtet. In Schweden ist das bargeldlose Zahlen schon so beliebt, dass viele Geschäfte keine Münzen und Banknoten mehr annehmen. In Deutschland sind viele hingegen laut Mann der Meinung, dass man nur mit Bargeld sicher zahlen könne. In Schweden habe es im Unterschied zu Deutschland keine zwei Diktaturen im 20. Jahrhundert gegeben. Damals seien viele hierzulande froh gewesen, dass es noch keine Welt ohne Münzen und Scheine gegeben habe. Die Ängste vor einen bargeldlosen Welt seien im Hinblick auf eine totale Überwachung „sehr, sehr berechtigt“. Wenn man sich das Geld nehmen lasse, „verlieren wir auch den letzten kleinen Rest, wo wir nicht überwachbar sind“. Aus „Gründen der Freiheit“ sei er aber entschiedener Befürworter des Bargelds, betonte Mann.

Nn einer bargeldlosen Welt lassen sich Mann zufolge negative Zinsen durchdrücken, um die Konjunktur zu beleben. Das wäre ein Frontalangriff auf die „gute deutsche Sparkultur“ und würde dazu führen, dass hierzulande das Sparen aufgegeben werde. Bei Hackerangriffen oder Stromausfällen verschiebe Bargeld den Zeitpunkt, an dem Panik ausbreche, nach hinten. Mit Münzen und Banknoten ließen sich in Geschäften die Bestände noch halbwegs ordnungsgemäß verkaufen. Ohne Bargeld sei das gar nicht möglich. In Deutschland war Bargeld 2017 nach Angaben der Bundesbank mit 74 Prozent das am häufigsten genutzte Zahlungsinstrument.


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