9. August 2018 in Weltkirche
Dieser soll aufklären, wie das Fehlverhalten von Erzbischof McCarrick so lange im Dunklen bleiben konnte, schlägt Bischof Timothy Doherty vor.
Lafayette (kath.net/jg)
Die Bischöfe der USA sollten überlegen, ob sie nicht einen unabhängigen Ermittler mit der Untersuchung des Missbrauchsskandals um den emeritierten Erzbischof Theodore McCarrick beauftragen. Dieser sollte der Frage nachgehen, wer was wann gewusst habe, schlägt Timothy Doherty, der Bischof von Lafayette (US-Bundesstaat Indiana), in einem Artikel für die Kirchenzeitung seines Bistums vor.
Es gebe einen Präzedenzfall für die Einschaltung einer von der Kirche unabhängigen Instanz zur Untersuchung von Vorfällen im Klerus. Im Jahr 2002 hat die Bischofskonferenz der USA das John Jay College of Criminal Justice mit Untersuchungen über den Missbrauch Minderjähriger durch Kleriker beauftragt, erinnert Doherty.
Gebete für und Entschuldigungen an die Überlebenden des Missbrauchsskandals sind nach Dohertys Ansicht notwendig, aber nicht ausreichend. Die Öffentlichkeit habe ein Recht zu erfahren, wie das Fehlverhalten von Erzbischof McCarrick so lange im Dunkeln bleiben konnte, fügte er hinzu.
Dieser Skandal habe die Bischöfe erneut in das öffentliche Interesse gerückt. Die Menschen würden sich fragen: Wer hat was wann gewusst, und nicht gemeldet? Es gebe Indizien dafür, dass mehrere Personen Vorwürfe gegen McCarrick erhoben und diese an die zuständigen Stellen in den USA und in Rom gemeldet hätten. Was ist schief gegangen? Wir haben ein Recht, das zu wissen, schreibt er wörtlich.
© Foto: Diözese Lafayette
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