14. August 2018 in Weltkirche
Mafia zu "multinationalem Unternehmen" geworden, das "wie Chamäleon alles tut, um nicht entdeckt zu werden" - "Jegliches mafiöse Verhalten" wendet sich gegen Evangelium
Rom (kath.net/KAP) Palermos Erzbischof Corrado Lorefice hat Christen im Kampf gegen die Mafia bestärkt. Auch wenn es immer weniger öffentliche Mafia-Attentate gebe, sei die kriminelle Organisation deshalb noch lange nicht verschwunden, sagte der Oberhirt der sizilianischen Hauptstadt im Interview der italienischen Tageszeitung "Avvenire" (Sonntag). Die Mafia habe sich lediglich umorganisiert und sei nun eine Art "multinationales Unternehmen", das "wie ein Chamäleon alles tut, um nicht entdeckt zu werden", so Lorefice. Es gelte deshalb, weiter wachsam zu sein. Die Kirche müsse nachdrücklich weiter betonen, dass "jegliches mafiöse Verhalten" sich gegen das Evangelium wende.
Der Erzbischof äußerte sich anlässlich des Palermo-Besuchs von Papst Franziskus diesen September. Das Oberhaupt der katholischen Kirche besucht die sizilianische Hauptstadt am 15. September zu Ehren des italienischen Anti-Mafia-Priesters Giuseppe "Pino" Puglisi. Anlass ist der 25. Todestag des seligen Priesters, der am 15. September 1983 von zwei Mafiosi erschossen wurde.
Lorefice würdigte Puglisis Einsatz gegen die Mafia besonders im kulturellen Bereich, da die Organisation gerade dort Macht erlange, wo es "kulturellen und zivilen Mangel" gebe. Dank Puglisi entstanden in Sizilien mehrere Jugendhilfe- und Sozialeinrichtungen; viele sind auch nach ihm benannt. In seinen Predigten hatte sich der Priester dezidiert gegen die Mafia ausgesprochen und dabei auch örtliche Bosse namentlich genannt.
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