Rapid-Legende Hofmann: Glaube spielt in meinem Leben große Rolle

17. August 2018 in Jugend


Langjähriger Kapitän und nunmehriger Talentemanager des SK Rapid Wien im "Sonntag"-Interview: Mag Fan-Huldigung als "Fußballgott" nicht


Wien (kath.net/KAP) Zur großen Bedeutung des christlichen Glaubens in seinem Leben hat sich Rapid-Legende Steffen Hofmann bekannt. Auf die "Gretchen-Frage" im Interview mit der Wiener Kirchenzeitung "Der Sonntag" antwortete der heuer zurückgetretene, langjährige Kapitän und nunmehrige Talentemanager des Wiener Traditions-Clubs: "Ich bin ein gläubiger Mensch und Glaube spielt in meinem Leben eine durchaus wichtige Rolle." Zum Ausdruck kommt dies u.a. darin, dass sich der gebürtige Würzburger, der 16 Jahre lang Spieler des SK Rapid Wien war, für Bedürftige einsetzt. Er sei oft in der Caritas-"Gruft" für Obdachlose, sei im Winter mit dem "Kältebus" der Caritas mitgefahren und habe sich als Streetworker sowie für Kinderprojekte engagiert, berichtete Hofmann.

Als Mitfahrer im Kältebus sehe man vieles, von dem man nicht annehmen würde, dass es das mitten in Wien gibt, so der Wahl-Wiener: "Zum Beispiel ganze Familien, die im Winter in einem Schacht schlafen. Das holt einen auf den Boden der Realität zurück und erdet mich."

Dass Hofmann von seinen Fans mit dem Spitznamen "Fußballgott" bezeichnet wurde, höre er "definitiv nicht" gerne. Der Ausnahmefußballer vermutet, dass die Rapid-Anhänger auf diese Art und Weise "Wertschätzung und eine sportliche Hoffnung ausdrücken". Er selbst würde sich "nie und nimmer auch nur ansatzweise auf die Stufe mit Gott stellen".

Der auch medial vielfach aufgegriffene Besuch der Rapid-Mannschaft bei Papst Franziskus im Mai - begleitet von Kardinal Christoph Schönborn und Rapid-Seelsorger Christoph Pelczar - sei für ihn "ein unvergesslicher Tag" gewesen, sagte Hofmann. "Ich habe viele schöne Eindrücke aus dem Vatikan mitgenommen. Vor allem den Moment, als wir mit dem Papst Fotos gemacht haben." Aber auch die persönliche Führung von Kardinal Schönborn durch den Petersdom werde ihm immer in positiver Erinnerung bleiben.

Erfahrung an die Jungen weitergeben

Während der Romreise habe er sich auch Gedanken über sein Karriereende gemacht, das er dann am Tag nach dem Papstbesuch auch bekanntgab, so Hofmann. Den Entschluss dazu habe er schon vorher gefasst. "Es war für mich eine sehr schwierige Entscheidung, da mir Fußballspielen nach wie vor extrem viel Spaß macht", sagte der 37-Jährige. "Aber ich bin jetzt in einem gewissen Alter und die vergangene Saison ist sportlich nicht so gut gelaufen, wie ich es mir für mich vorgestellt hätte." Nun versuche er junge Nachwuchstalente im Verein zu betreuen und ihnen zu helfen. "Gerade für junge Spieler ist der Weg zum Profi alles andere als leicht. Da ist es sicher eine Hilfe, wenn sie mit jemanden reden können, der das selbst alles erlebt hat."

Sein eigener Sohn - Hofmann ist auch Vater zweier Töchter - hat seine Affinität zum Fußball nicht übernommen, wie er berichtete. "Aber das macht mir nichts aus, da mir wichtig ist, dass meine Kinder glücklich sind, egal, was sie machen."

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