22. August 2018 in Weltkirche
Die Verantwortung liege beim Papst, weil nur er disziplinarische Maßnahmen über Bischöfe verhängen könne, sagt Kardinal Burke.
San Diego (kath.net/LSN/jg)
Die Missbrauchsskandale des Klerus hätten gezeigt, dass es eine homosexuelle Kultur nicht nur im Klerus, sondern auch in der Hierarchie gebe. Die Kirche müsse davon bis zur Wurzel gereinigt werden, sagte Raymond Kardinal Burke in einem Interview mit Thomas McKenna von der Catholic Action für Faith and Family.
Neue Maßnahmen oder Verfahren seien dazu nicht notwendig. Die Kirche verfüge seit Jahrhunderten über Wege, um mit Situationen wie der gegenwärtigen fertig zu werden. Es brauche eine ehrliche Untersuchung der Vorwürfe und wirksame Maßnahmen gegen die Verantwortlichen sowie Wachsamkeit, dass solche Situationen nicht noch einmal entstehen könnten, sagte der Kardinal.
Die Bischofskonferenz könne mit dieser Aufgabe nicht betraut werden, da sie keine Maßnahmen gegen ihre eigenen Mitglieder setzen könne. Daher liege die Verantwortung beim Papst, der die Situation entsprechend den Vorgaben der kirchlichen Disziplinarordnung bereinigen müsse, sagte Burke.
Bereits die Studien zu den Missbrauchsskandalen nach 2002 hätten gezeigt, dass die meisten Missbrauchsfälle homosexuelle Handlungen waren, die an männlichen Jugendlichen verübt worden waren. Angesichts der nun bekannt gewordenen Fälle sei deutlich, dass es tatsächlich eine homosexuelle Kultur im Klerus und in der Hierarchie gebe, betonte er.
EWTN - Kardinal Raymond Burke im Interview mit Raymond Arroyo (EWTN) über den kirchlichen Missbrauchs- und Vertuschungsskandal (engl.)
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