6. September 2018 in Weltkirche
Italienischer Journalist des öffentlich-rechtlichen TV, Aldo Valli, auf seinem Blog: Wer nicht linientreu ist, wer nicht dem Team Franziskus beitritt, ist also derjenige, der nicht die Wahrheit sucht, sondern auf Skandal und Spaltung aus ist.
Vatikan (kath.net/pl) Wer nicht linientreu ist, wer nicht dem Team Franziskus beitritt, ist automatisch derjenige, der nicht die Wahrheit sucht, sondern auf Skandal und Spaltung aus ist. So interpretiert der italienische Journalist Aldo Maria Valli auf seinem Blog die Informationspolitik von Papst Franziskus angesichts der Missbrauchs- und Vertuschungsskandale, die in den USA, Chile und weiteren Länder maximal hochgekocht sind. Valli ist seit vielen Jahren der Vatikanist des TG1, dem Nachrichtenkanal des öffentlich-rechtlichen italienischen TV-Senders Rai. Er begleitete bereits den Pontifikat von Papst Johannes Paul II. zunehmend intensiv.
Die Menge derer, die nicht ins Team Franziskus gehören, wächst, diagnostiziert Valli weiter und zählt auf:
- Vier Kardinäle schicken ihm ihre Dubia zu Amoris laetitia? Schweigen.
- Eine erkleckliche Anzahl von Katholiken ihm eine correctio filialis, in der sie die Fehler von Amoris laetitia anprangern? Schweigen.
[...]
- Man fragt: Warum besuchen Sie nie Argentinien? Schweigen.
- Ist es wirklich ein konstruktiver Umgang mit dem Konflikt, nicht zu reagieren (oder schräge Botschaften und einen anspielenden Ton zu nutzen), wie auf dem Rückflug von Dublin)?
Zuvor hatte Valli zustimmend Gedanken aus den Kommentaren von Damian Thompson im anglophonen Wochenzeitmagazin The Spectator, Wie die Medien für Papst Franziskus vertuschen, und von Pater John Zuhlsdorf in seinem Blog Father Z aufgegriffen. Damian Thomspon warf den Medien Vertuschung zugunsten des Papstes vor. Die Leitungspersönlichkeit einer jeden anderen Organisation würde angesichts solcher Vorwürfe zum Rücktritt gewungen werden. Es sei deprimierend, dass die katholischen wie auch die säkularen Medien den Papst vor den explosiven Anschuldigungen seines ehemaligen Nuntius Carlo Viganò schützten würden. Thompson erinnerte auch an das (von Viganò nicht erwähnten) Verhalten von Franziskus gegenüber dem belgischen Kardinal Godfried Daneels, einem der wichtigen Wähler von Franziskus im Konklave 2013, der zu einer Geldstrafe von 500.000 Franken verurteilt worden war, weil er einen Pfarrer beschützt hatte und dennoch von Franziskus 2014 zur Bischofssynode eingeladen wurde. Außerdem machte Valli anhand des Thompson-Kommentars darauf aufmerksam, dass sich niemand von der Presse daran erinnern wolle, wie lange Erzbischof Bergoglio/Papst Franziskus den chilenischen Bischof Barros verteidigt hat bis ein von der Associated Press veröffentlichter Brief aus dem Jahr 2015 belegte, dass Franziskus bereits 2015 über alles informiert gewesen war. Einige Journalisten sollten sich fragen, ob sie bereits Komplizen der Vertuschung sexuellen Missbrauchs geworden sind. Denn inzwischen hingen die meisten säkularen Medien faul an der Legende vom Großen Reformator Franziskus.
Link zum Originalbeitrag: Aldo Maria Valli: Quando il silenzio non è doro
American Bishop Lopes says that in the time when he was Newark seminarian, he knew and everybody knew. pic.twitter.com/pyJp9jX2Lt
Guido Villa (@GuidoVilla65) 6. September 2018
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