7. September 2018 in Aktuelles
New Yorker Kardinal zitiert wegen des US-Missbrauchsskandals seine 90-jährige Mutter, die im Seniorenheim lebt: Sie schäme sich, den Speisesaal zu betreten. Es ist mir so peinlich, katholisch zu sein. Ich weiß nicht, was ich den Leuten sagen soll.
New York (kath.net/pl) Wenn die Leute zu mir sagen, Wissen Sie, wir sind wütend, wir sind verwirrt, konfus, frustriert, dann vermute ich, dass sie erwarten, dass ich in die Defensive gehe. Aber ich sage: Schön, Sie zu treffen. Mir geht es genauso. Wir sitzen im selben Boot. Dies erläuterte der New Yorker Erzbischof Timothy Kardinal Dolan im Radio-Interview mit dem Priester Dave Dwyer auf Sirius XM. Diese Missbrauchs- und Vertuschungssünden seien nicht isoliert, sondern es gibt keinen Menschen in der Kirche, der davon nicht beeinträchtigt wird. Dolan verglich den Vorgang mit Umweltverschmutzung mit Öl, was dann jeden betrifft, der in die Fabrik, ins Klassenzimmer oder ins Büro geht.
Selbst die 90-jährige Mutter des Kardinals hat ihren Sohn angerufen und ihm berichtet, dass sie derzeit vermeide, in ihrem Seniorenheim zur gemeinsamen Mahlzeit zu gehen. Ich schäme mich, den Speisesaal zu betreten. Es ist mir so peinlich, katholisch zu sein. Ich weiß nicht, was ich den Leuten sagen soll.
Dolan fügte an, dass wann immer er etwas zu den Krisen kommentieren wolle, wieder ein neuer Skandal exlodiert.
Eine Lehre mag man aber aus den Skandalen ziehen, sagte Dolan weiter: Wir glauben nicht an den Papst, an die Kardinäle, an die Bischöfe, an die Priester wir glauben an Jesus.
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