14. September 2018 in Deutschland
Festpredigt von Erzbischof Schick zum 150. Jubiläum des ZdK am Gründungsort Bamberg
Bamberg (kath.net/pbb) Anlässlich des 150. Jubiläums des Zentralkomitees der Katholiken in Deutschland (ZdK) hat der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick unterstrichen, dass alle Getauften die Kirche bilden. Bei der Gründung des ZdK sei es ebenso eine Tatsache gewesen wie zuvor und auch heute, dass die Kirche in Deutschland keine Klerikerkirche sei, sagte Schick am Donnerstagabend in einem Festgottesdienst im Bamberger Dom. Das ZdK sei vor 150 Jahren in Bamberg gegründet worden, nicht um das Wirken der deutschen Katholiken zu initiieren, sondern um es zu bündeln und effektiver zu machen. Dem ZdK drückte der Erzbischof auch im Namen der Deutschen Bischofskonferenz Dank und Anerkennung für das Wirken in Gesellschaft und Kirche aus.
In der Kirche, der Gemeinschaft der Getauften, dürfe und müsse es auch Dienstämter geben, die jedoch niemals zu Herrschaftsämtern werden dürften, und besondere Dienste, die aber nicht zur Selbstbedienung für das eigene Wohlergehen, den egozentrischen Hochmut und materielle Bereicherung missbraucht werden dürften. Dieser Gefahr seien Kleriker ebenso ausgesetzt wie andere Verantwortungsträger in der Kirche und auch Politiker oder Wirtschaftsmanager. Damit die Kirche Gemeinschaft der Getauften ist und bleibt, braucht es mehr synodales Zusammenwirken und dafür Strukturen, die auch Kontrolle ausüben sollten, damit keiner aus der Rolle fällt, so Schick. Die Taufe als Grundlage des Christseins und der Kirche, die allen die gleiche Würde und Anerkennung schenke, aber auch zur Teilhabe am missionarischen und karitativen Auftrag der Kirche verpflichte, müsse mehr bedacht und im kirchlichen Leben umgesetzt werden. Dazu rufe auch das 150. Jubiläum des ZdK auf.
Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken ist der Zusammenschluss von Vertretern der Diözesanräte und der katholischen Verbände sowie von Institutionen des Laienapostolates und weiteren Persönlichkeiten aus Kirche und Gesellschaft. Es ist das von der Deutschen Bischofskonferenz anerkannte Organ, das die Kräfte des Laienapostolats koordiniert und das die apostolische Tätigkeit der Kirche fördern soll.
Weiterführender Link: 1958 machte sich Joseph Ratzinger (der spätere Papst Benedikt XVI.) scharfsichtig Gedanken zur Situation der Kirche: "Eine 'Kirche von Heiden, die sich noch Christen nennen'"
Foto Bischof Erzbischof Schick (c) Erzbistum Bamberg
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