17. September 2018 in Deutschland
Deutscher Kriminologe Pfeiffer kritisiert in "New York Times" die 1-Million-Euro-Missbrauchsstudie der DBK - Er wirft DBK vor, dass Akten im Zusammenhang mit dem Missbrauch von Minderjährigen manipuliert oder vernichtet wurden
Berlin (kath.net)
Christian Pfeiffer, der bekannte deutsche Kriminologe, hat in der "New York Times" deutliche Kritik an der Missbrauchsstudie der Deutschen Bischofskonferenz geübt. Die Studie, die laut Medienberichten 1 Million Euro gekostet habe soll, unterschätze laut Pfeiffer das wahre Ausmaßes des Problems. Der Kriminologe war gefragt worden, ob er bei Studie mitmachen wolle. Im Endeffekt habe er abgesagt, weil die Kirche sich das Recht vorbehalten wollte, das Endresultat zu kontrollieren und unter gewissen Umständen sogar die Veröffentlichtung untersagen wollte. "Der Bericht zeigt nicht das ganze Bild und er ist nicht völlig unabhängig." So wurde den Untersuchern kein direkter Zugang zu den Kirchenakten ermöglicht. Dieser erfolgte nur über Kirchenpersonal als Vermittler.
Laut Pfeiffer wurden in einigen Fällen Beweise gefunden, dass Akte im Zusammenhang mit dem Missbrauch von Minderjährigen manipuliert oder vernichtet wurden. "Der Grad der Vertuschung ist atemberaubend und jenseits von dem, was ich erwartet habe", erläuterte Pfeiffer.
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