20. September 2018 in Aktuelles
"BILD" veröffentlicht Auszüge aus einem Briefwechsel zwischen Benedikt XVI. und einem ungenannten deutschen Kardinal - Benedikt XVI. sehr besorgt um den Zustand der katholischen Kirche!
Rom (kath.net)
Ist Benedikt XVI. derzeit sehr besorgt um den Zustand der katholischen Kirche? Dies lässt sich offensichtlich aus einem Briefwechsel des emeritierten Papstes mit einem deutschen Kardinal erschließen, der von der BILD-Zeitung am Donnerstag teilweise veröffentlicht wurde. Der Briefwechsel stammt aus dem November 2017 und ist an einen Kardinal aus Deutschland gerichtet, der sich ihm gegenüber kritisch über seinen Rücktritt geäußert hat. Damit sei so der namentlich nicht genannte Kardinal der Kirche schwerer Schaden zugefügt worden. In einer Antwort von Benedikt XVI. heißt es laut der Zeitung: "Den tief sitzenden Schmerz, den Ihnen mit vielen anderen das Ende meines Pontifikats zugefügt hat, kann ich sehr wohl verstehen." Der Schmerz sei aber jetzt zum Zorn geworden. Dieser betreffe nicht mehr bloß den Rücktritt selbst sondern immer mehr seine Person und sein Pontifikat. Und ungewöhnlich deutlich schrieb der emeritierte Papst: "Wenn Sie einen besseren Weg wissen und daher glauben, den von mir gewählten verurteilen zu können, so sagen Sie es mir bitte."
Die Zeitung zitiert dann auch kath.net-Vatikan-Korrespondent Armin Schwibach, der auf die Frage, wen Benedikt XVI. denn mit den Wölfen im Vatikan gemeint habe. "Mit den Wölfen meint er wohl das Netzwerk hochrangiger Kirchenfürsten, die im Vatikan ein System von Macht und Machtmissbrauch geschaffen hatten, dem er sich nicht gewachsen sah." In einem weiteren Briefwechsel zwischen dem Kardinal und Benedikt XVI. antwortet dieser nochmals und schreibt. "Beten wir lieber darum, wie Sie es am Ende Ihres Briefes getan haben, dass der Herr seiner Kirche zu Hilfe kommt." Diese Briefe geben für Ludwig Ring Eifel, dem Chefredakteur der KNA "faszinierende Einblicke" ins Denken von Benedikt XVI. "Er ist ganz offenbar sehr besorgt über den Zustand der Kirche."
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