21. September 2018 in Prolife
Freude bei den Lebensschützern: Der evangelische Bischof Abromeit wird beim ökumenischen Abschlussgottesdienst der Lebensschutzveranstaltung predigen Berliner Landesbischof Dröge enttäuscht erneut mit seiner Absage. Von Petra Lorleberg
Berlin (kath.net/pl) Auf große Freude stößt bei den Lebensschützern die Ankündigung des evangelischen Bischofs Hans-Jürgen Abromeit, am Marsch für das Leben Berlin 2018 teilzunehmen sowie die Predigt beim ökumenischen Abschlussgottesdienst zu halten. Mit Bischof Abromeit nimmt erstmals ein Bischof einer der EKD-zugehörigen Landeskirche an der größten Pro-Life-Veranstaltung in Deutschland teil. Abromeit seit der Gründung der Nordkirche Bischof im Sprengel Mecklenburg und Pommern mit Sitz in Greifswald. Er war vorher ab 2001 Bischof der Pommerschen Evangelischen Kirche. Die Teilnahme eines Bischofs einer zur EKD-gehörenden Landeskirche ist auch deshalb bemerkenswert, weil sich die EKD insgesamt in ihrer Bewertung der Abtreibung leider nicht wirklich zu einer klaren Ablehnung durchringen kann und sich die evangelischen Lebensschützer nicht unbedingt auf die Rückendeckung ihrer jeweiligen Landeskirchen verlassen können.
Einzig Bischof Hans-Jörg Voigt aus der nicht der EKD-zugehörigen SELK (Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche), hatte bereits mehrfach am Marsch teilgenommen und beim ökumenischen Gottesdienst mitgewirkt. Christen sowohl aus den Landeskirchen wie auch aus evangelischen Freikirchen sind regelmäßig engagierte Teilnehmer beim Marsch, hochengagiert auf Leitungsebene des Marsches ist beispielsweise Hartmut Steeb, der Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz und Mitglied der Evangelischen Landeskirche in Württemberg.
Allerdings hatte beispielsweise Markus Dröge, Landesbischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO), nichts Dringenderes zu tun, als in einem Gastkommentar für die Berliner B.Z. darzulegen, warum die Evangelische Kirche nicht am Marsch für das Leben teilnimmt. Als Grund nannte er: Diese Art von Demonstration hat bisher mehr polarisiert als zu sachlichen Diskussionen anzuregen, schrieb er, ohne a) zu beachten, dass nicht die Demonstration, sondern wenn schon das Thema des Tötens von ungeborenen Kindern polarisiert (und polarisieren darf!) und b) ohne darauf hinzuweisen, dass die Lebensschützer ausgesprochen friedlich ihre Meinung kundtun, was man von den Gegendemonstranten leider in keiner Weise sagen kann. Die evangelische Kirche diene zwar auf dem Schutz des ungeborenen Lebens, erläuterte Dröge weiter, doch sei die evangelische Schwangerschaftskonfliktberatung ergebnisoffen. Niemand wird gezwungen oder moralisch unter Druck gesetzt. Damit hat der Landesbischof leider auch klar ausgesprochen, wie er den Einsatz von Lebensschützern bewertet: als Zwang, als moralisches unter Druck setzen. Das ist traurig und stört auch empfindlich die ökumenische Zusammenarbeit mit der katholischen Kirche.
Auf katholischer Seite haben der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer und der Berliner Weihbischof Matthias Heinrich ihre Teilnahme angekündigt. Weitere katholische Bischöfe und Weihbischöfe unterstützen den Marsch mit einem Grußwort. Besonders erfreulich ist dieses Jahr das kraftvolle Grußwort des DBK-Vorsitzenden Reinhard Kardinal Marx, kath.net hat berichtet.
Marsch für das Leben Berlin 2018 - Am Samstag, 22. September, ab 13 Uhr
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Der evangelische Bischof Hans-Jürgen Abromeit/Nordkirche
Foto Bischof Abromeit (c) Nordkirche
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