17. Oktober 2018 in Weltkirche
Der Erzbischof von Chicago hat sich in der Vergangenheit wiederholt sehr tolerant gegenüber homosexuellen Partnerschaften ausgesprochen. Die konkreten Lebenssituationen seien kompliziert, die Gewissensentscheidungen zu respektieren, betonte er.
Chicago (kath.net/jg)
Blase Kardinal Cupich, der Erzbischof von Chicago, hat in einem Interview festegestellt, es sei nicht Politik seiner Erzdiözese, die Kommunion oder ein katholisches Begräbnis Personen vorzuenthalten, die in einer so genannten Homo-Ehe leben. Dies berichtet CNSNews.com.
Cupich war in einem Interview mit dem Sender WTTW auf einen Erlass von Thomas Paprocki, dem Bischof von Springfield, angesprochen worden. Paprocki hatte darin den Priestern seiner Diözese untersagt, Katholiken die Sakramente zu spenden, die in zivilrechtlichen Homo-Ehen leben. Auch ein katholisches Begräbnis sei ihnen nur dann zu gewähren, wenn sie vor dem Tod einen Akt der Reue gesetzt hätten, hieß es in dem Erlass vom Juni 2018.
Cupich antwortete, dass dies wie er wörtlich formulierte - nicht unsere Politik sei und die Entscheidungen anderer Diözesen grundsätzlich nicht kommentiert würden.
Das Bistum Springfield ist dem Erzbistum Chicago als Suffraganbistum unterstellt. Beide Bistümer befinden sich im Bundesstaat Illinois.
Der Erzbischof von Chicago hat sich in der Vergangenheit sehr verständnisvoll für praktizierende Homosexuelle gezeigt. Zur Homo-Ehe sagte der der Chicago Tribune im April 2016, dass es leicht sei, das Verhalten der Menschen in den Kategorien von schwarz und weiß zu beurteilen. Man müsse aber anerkennen, dass das Leben der Menschen sehr kompliziert sei. Es gebe mildernde Umstände, die zu berücksichtigen seien.
Im Oktober 2015 sagte er dass Gewissen unantastbar (inviolable) sei. Dies sei bei allen Entscheidungen zu respektieren. Als Seelsorger sei es seine Aufgabe, Homosexuellen zu helfen, den Willen Gottes zu erkennen, indem er auf die objektive Morallehre der Kirche blicke. Gleichzeitig habe er den Auftrag, homosexuellen Paaren durch eine Periode der Unterscheidung zu helfen, damit sie verstehen würden, was Gott zu diesem Zeitpunkt von ihnen wolle, sagte Cupich.
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